- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 3. 1909 /
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MIKROSKOPISCHE ANALYSE EINES BROTES AUS DEM 5.

ODER 6. JAHRHUNDERT.

ZUSAMMENFASSUNG.

Bei der archäologischen Untersuchung einer vorgeschichtlichen
Ansiedelung in der Provinz Östergötland fand man in einer
Kulturschicht von kohlenhaltigem Humus einen kleinen, halbkugeligen,
verkohlten Gegenstand, dessen Aussehen vermuten liess, dass es die
verkohlten Reste eines Brotes sein könnten, die man hier gefunden.
Derselbe war kreisförmig und hatte einen Durchschnitt von 6,5
cm. Die untere sowei die seitlichen Flächen waren glatt und gut
erhalten. Der obere, gewölbte Teil zeigte dagegen mehrere
einander kreuzende Risse. Die Farbe war überall schwarz, von aussen
meistens von einer grauen Schicht Staub verdeckt.

Die mikroskopische Untersuchung dieses im Kgl. Historischen
Museum zu Stockholm aufbewahrten Fundes hatte die Aufgabe,
einmal solche charakteristischen Mehlbestandteile nachzuweisen,
durch deren Vorhandensein sich Brot identifizieren Iässt, und
zweitens, wenn dies gelingen sollte, die zum Backen benutzte Mehlsorte
zu bestimmen. Von Stärke, die bei gewöhnlichen Brotuntersuchungen,
z. B. bei der Feststellung, ob dem Weizenmehl auch Roggen- oder
Gerstenmehl biegemischt sei, eine grosse diagnostische Bedeutung
hat, wurden nur strukturlose Reste in der Gestalt von gruppenweise
angehäuften, membranähnlichen Schüsselchen gefunden.

Stellt man die übrigen aus der Untersuchung hervorgehenden
Tatsachen zusammen, so ergibt sich folgendes:

1) die Probe muss wegen der Häufigkeit der Aleuronkörner aus
Samen hergestellt sein;

2) die Samen müssen wegen der Gestalt der Aleuronzellen und
wegen des Mangels an Globoiden und Krystalloiden in den
Aleu-ronkörnern wahrscheinlich von einer Gramineenfrucht stammen;

3) die langen, bald dünnwandigen, bald relativ dickwandigen
1-zelligen Härchen müssen von einer Getreidefrucht (bezw.
glumel-lae Hordei) herrühren;

4) die 2-zellenreihige Aleuronschicht gehört zum Endosperm des
Hordeumsamens;

5) die zahlreichen, dem Blattepiderm der Gramineen typischen
Lang- und Kurzzellen gehören zu den mit der Hordeumfrucht
verwachsenen Glumellen;

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