- Project Runeberg -  Ymer / Årgång 25 (1905) /
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(1882)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Beiträge zur Kenntnis einiger Indianerstamme des Rio Madre de Dios-gebietes. Von Erland Nordenskiöld.

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3°6 ERLAND NORDENSKIÖLD.

wachsen, da sie solche von den Yamiaca bekamen. Sie malen sich
mit den Fingern oder mit einem Stäbchen. Tätowirung habe ich
nicht gesehen.

Hängematten, Korbarbeiten. Ich habe nun noch über einige
Gegenstände zu berichten, die diese Indianer anfertigen und
anwenden. Die Yamiaca und die Atsahuaca haben Hängematten aus
Baumwolle. In dieser Beziehung sind sie besser ausgerüstet, als die
doch bedeutend höher stehenden Campas1. Weder die Quichuas noch
die Apolistas noch die Lecos haben Hängematten, auch nicht die
civili-sierten Tacanas, die ich gesehen habe. Die Pacaguara haben, nach
Armentia2, ebenfalls Hängematten, woraus weiss ist nicht, dagegen
haben die Araona keine. Ehrenreich3 erwähnt vom Purus
Hängematten, aber diese sind im allgemeinen aus Palmenfasern. Aus
Baumwolle erwähnt Ehrenreich solche, die von einem Kasarari
genannten Stamme herkommen sollen. Dass die Stämme am Purus
eine Art Kenntnis von den anden Nebenflüssen des Rio Madre de
Dios wohnenden Indianern haben, geht daraus hervor, dass in den
Sagen der Ipurina4 Huaitsipairi (Huachipairi)erwähnt wird. Die
Anfertigung der Hängematten ist wahrscheinlich Frauenarbeit.
Ausschliess-lich die älteren Personen des Stammes haben solche. Sie werden
mit Seilen aus Bast aufgehängt. Die Seile sind im allgemeinen
nicht an die Hängematten angeknotet, sondern nur angehakt. Das
Seil ist nähmlich am Ende mit einem Knochen, in der Regel
dem Radius eines Affen, versehen (s. Fig. 25).

Die Tambopata-Guarayo haben keine Hängematten, ebensowenig,
wie schon erwähnt, einige Yamiaca und einige Atsahuaca, sondern
sie schlafen auf dem blossen Boden, oder zuweilen, wie ich dies bei den
Yamiaca gesehen habe, auf einer aus Gynerium saccharoides
geflochtenen Matte. Die Tambopata-Guarayo pflegen feinen Sand in die
Hütten zu tragen, auf dem sie liegen. Als Kopfkissen wenden
die, die auf dem blossen Boden schlafen, einen Holzklotz oder einen
Stein oder gar nichts an.

Schon habe ich die Anwendung einiger Körbe und
Korbarbeiten erwähnt. Sie sind auf drei verschiedene Weisen und aus
drei verschiedenen Materialien geflochten, s. Fig. 26, 27, 28, 29, 30.

1 Ordinaire, Les sauvages du Pérou, S. 271.

2 Armentia, Navigaciön del Madre de Dios.

3 Ehrenreich. Beiträge zur Völkerkunde Brasiliens, Veröffentlichungen aus dem
Königlichen Museum für Völkerkunde, Bd II, S. 63. Berlin 1891.

4 Ehrenreich, 1. c., S. 72.

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