Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Eine gefährliche Wüstenreise
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Eine gefährliche Wüstenreise. sl
nahm ich alle nötigen Instrumente mit; an jchweren Sachen jeien
Winterffeider und Pelze genannt, sowie Filzdeden, um nacht darauf
zu jchlafen. Dagegen wurde fein Zelt mitgenommen. Während des
ganzen Winters, über zwei Monate, jchlief ich gleich meinen Dienern
unter freiem Himmel, wo es frisch genug war, wenn die Kälte unter
— 350° herunterging.
Am 20. Dezember wurde ich früh morgens von Islam gewedt.
Er fragte, ob wir troß des heftigen, aus Südwesten tobenden Sturmes
aufbrechen wollten. Ich dulde fein Aufjchieben, wenn der Tag der
Abreise einmal bestimmt ift, und gab daher Befehl zum Aufbruch.
Ich nahm Abjchied von den Kosaken und ‚den übrigen meiner Leute,
die in Jangi-köll überwintern, unjere Sachen gut in Ordnung halten
und bejonders die Gepäcdjtapel nachts jorgfältig bewachen jollten. Die
Kamele wurden auf einem mit Sand bejtreuten Pfade über das Fluß—
eig geführt, und das Beladen begamn. Zwei Kamele trugen das Ge—
päck und den Proviant, das dritte Mais für die Tiere, das vierte
war nit Brennholz in dien, massiven Klötzen beladen, denn in Der
Wüste würden wir fein yenerungsmaterial finden; die drei übrigen
trugen gewaltige, mit Siegenleder umwickelte Eisflumpen, denn dort
einen Tropfen Wasser zu entdeden, fonnten wir ebenfalls nicht er—
warten. Drei Nejervefamele marjchierten unter jchweren Eis- und
Holzlaften; fie jollten uns mit drei Leuten vier Tagereijen weit be
gleiten und dann wieder umfehren; diese Heine Hilfskarawane jtand
unter Parpi Bais Befehl.
Slam meldet, daß alles fertig ift, und langjam jchreitet der
ichwerbefadene Zug am Tarimufer entlang bis an den Fleinen See
Tana-bagladi. An feiner südlichsten Bucht wird eine furze Naft
gemacht; vier Heine Offnungen werden in das Eis gehauen, und die
Kamele dürfen für längere Zeit zum letztenmal jo viel trinfen, wie
fie mögen. Sie jcheinen zu begreifen, daß Durst ihrer wartet, denn jie
trinfen lange und jaugen das Wajjer in langen, jchlürfenden Zügen ein.
Im Süden des Sees überjchreiten wir eine Schwelle von hohem
Sand und lagern an der lebten Stelle, wo Schilf wächst; hier wurde
Hebin, Zibet. 6
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