Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 10. Dem Untergange nahe!
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Dem Untergange nahe! 119
der Sonnengfut. Endlich erreichte das Tagesgeftien noch einmal, für
ung ‚vielleicht zum letztenmal, feinen weftlichen Horizont. Ich erschrak,
als ich meinen nadten Leib sah. Kupferbraun, troden und hart wie
Bergament, straffte fich die Haut diveft über dem Knochengerüste; alle
Nippen zeichneten fich Scharf ab, und der Magen war nur eine Ver—
tiefung unter dem Bruftforbe. Es kostete mich eine verzweifelte An—
ftrengung, aufzuftehen, den Sand abzujchütteln und mich anzufleiden.
Kasim lag wie tot; ich rüttelte ihn, aber er flüjterte, er könne nicht
mehr und habe alle Hoffnung aufgegeben.
Sp jollte alfo ich von den Leuten und Tieren der Karawane der
Letzte fein, der zufammenbrad! — —
Ich ergriff meinen Wanderftab und zog weiter dur) das Tal
der Todesichatten, durch Nacht und Sand. Die Luft war falt und
ganz windftill, man witrde das kleinste Geräujch weithin gehört haben.
Bon Zeit zu Zeit legte ich das Ohr auf den Sand, um zu horchen,
hörte aber nichts weiter als das-Ziden meiner Uhren und das jchwache,
mühjame Klopfen meines Herzens.
Ich zündete mir Die letzte Zigarette an und ging weiter, bis
ih um 1 Uhr bei einer Tamariske niedersank, bei dem vergeblichen
Versuche, ein Feuer anzuzünden. Hier blieb ich eine Weile wie betäubt
liegen, erwachte aber wieder, von jchleichenden Schritten in meiner
Nähe aufgeschreckt. Kasim war mir nachgewankt, und num jeßten wir
beide umnjeren Weg noch eine Weile fort. Wir waren gleichgültig
und jchlaff, Fämpften mit Müdigkeit und Schlafluft, Frochen lange
Strecken auf allen vieren und taumelten, auf unjere Stäbe gejtüßt,
die fteilen Dinenwände hinunter.
Robinson Crusoe war ficher nicht betroffener, wie er am Strande
jeiner Infel die Spur eines Menjchenfußes erblidte, als wir, wie wir
plöglich auf einem Dünenkamme deutliche Fußspuren von Menjchen
im Sande fahen! Wieder rüdte uns das Leben, wieder die Hoffnung
auf Nettung näher. Man mupte unjer Feuer vom Walde aus be-
obachtet haben und in die Wüste Hineingeeilt jein, um zu jehen, wer
wir waren. Die Menfchen, auf. deren- Gejellihaft ich jonjt jo gern
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
