Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 12. Quer durch die Wüste
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
146 Zwolftes Kapitel,
jollte, wınde verbessert. Statt des Zeltes wurde auf dem Vorderdecke
eine jehr gemütliche Kajüte erbaut, mit weißen Filzmatten überzogen
und in gewöhnlicher Weije möbliert, nur der Teppich fehlte, denn jetzt
brauchte ich „Luft in der Klappe‘, d. h. ich bedurfte des Luftzuges
durch die Ritzen zwijchen den Dedsplanfen. Eine Markise Schütte den
Schreibtiih, nachts aber ließ fich die Kajüte volljtändig zumachen, um
Mücken und Mosfitos fernzuhalten. Von einem der Dachbalfen hing
an Stahlvrähten ein aus einer Sardinenbüchje Hergeftellter „Kron—
feuchter‘ herab. Auf dem Achterded bauten sich die Kofafen eine
ähnliche Kajüte.
Als alles diejes fertig war, gab ich den Kofafen eine neue Auf-
gabe zu löjen. Mein kleines Zeugboot erregte nämlich ftets die größte
Verwunderung bei den ehrlichen Lopleuten. Doch wenn ich ihnen er
zählte, dab wir daheim Boote hätten, die mit Hilfe eines Segels
gerade gegen den Wind gehen könnten, jagten fie kopfschüttelnd: „Nein,
Herr, es ift unmöglich, ohne Ruder gegen den Wind anzugehen. Sch
faufte daher einen pajjenden Kahn, der ein Deck erhielt und mit einem
eijernen Kiele — zwei von unferen Spaten — Steuer, Mast und Segel
verjehen wurde. Innerhalb weniger Tage waren die Kosaken damit
fertig. An einer Stelle, wo der Fluß sehr breit und: offen war,
wurde der Kutter probiert. Von nah und fern famen die Ein-
geborenen. Es ging ein heftiger Wind; das Fleine Boot fchnitt wie
ein Messer gegen den Wind durch die Wellen und rief das größte
Erjtaumen hervor. Aber empfindlich gegen Wasser durfte ich nicht fein,
denn das Boot lief grümdlich fchräge unter die Wasserfläche, jo daß
ich auf der Reling der Windfeite reiten mußte,
Die vergnügten, jchönen Ruhetage waren bald vergangen, und
die Morgenjtunde brach an, in der die Karawane wieder zum Weiter-
marjche bereitjtand. Mit ihren hohen Lasten beladen und von den
meijten meiner Diener nebjt berittenen Lopmännern und Beken be-
gleitet, verfchwanden unjere Kamele und Pferde bald im Unterholz —
e3 war eim jchönes, farbenprächtiges Schaufpiel! Die Kosaken Ticher-
noff und Tscherdon waren die Führer der Karawane. Sie hatten
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
