- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
155

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 13. Lebensgefährliche Seefahrten

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Lebensgefährliche Seefahrten. 155
den Arme parierte, Ich schloß die Augen, denn ich jah ja doc) nichts;
um mich herum herrschte nur Finfternis und ein betäubendes Saufen.
Wir glichen einer Gesellschaft Taubjtummer. Nur die Rucke der Ruder
ichläge jagten mir, daß wir ung vorwärts bewegten, umd die Dichten
Schilfftauden mußten diejelben Heden jein, durch die wir am Morgen
gerudert waren. Dank ihnen konnte auf dem Jekkenlik-köll fein" See⸗
gang entjtehen. | |
Endlich lichtet fi) das Schiff, Ein einziger Fleck in der Dunfel-
heit vor ung wird gelblich, dann immer heller, es ift ein Syeuer. Zwei
Sekunden später landen wir an der Fähre. Die Luft war jo mit
Staub gefättigt, daß das Feuer nur auf einige 10 Meter Entfernung
fichtbar war, und doch glühten die Scheiter weiß in dem peitjchenden
Winde.
Es war einer der unheimlichften Stürme, die ich je erlebt habe.
Die Fähre zerrte an ihren Tauen und wäre Jicher auf den See hinaus
getrieben, wenn wir die Vertäuungen nicht rechtzeitig Doppelt und
dreifach verftärkt hätten. Am Abend pacte ich alle Eleineren Gegen-
stände in meine Kiften, eine glüdliche Vorfichtsmaßregel, denn mitten
in der Nacht drückte der Wind die Kajüte auseinander, jo daß fie mit
Stricken notdürftig zufammengebunden werden mußte. Nun wurden
Nachtwachen ausgejtellt, die rechtzeitig zur Hand jein jollten, wenn
eine neue Verheerung eintrat.
Ich will die Geduld des Lejers nicht länger mit der Be—
jchreibung diejes langen Wasserweges auf die Probe jtellen. Mir
iehnen uns fort aus der Sommerhie und von den Bremjenftichen, Die
wie Feuer brennen, wir jehnen uns danach, auf dem gefrorenen Boden
in Tibet wieder Pferdehufe ftampfen zu hören. Nur ein paar Seiten
möge man mir noch erlauben; es wird mir schwer, mich von der
Fähre loszureißen, denn die Neife und die Erfahrungen, die jie mir
gejchenkt hat, gehören zu den jchönften Erinnerungen meines Lebens.
Wir hatten die Seen verlaffen umd waren wieder draußen auf dem
Tarim. Einmal lagerten wir in jpäter Nacht an einem ftillen, fried—
lichen Ufer. Die Leute waren schon zur Ruhe gegangen, ich saß noch

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