Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 14. In das öde Tibet
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170 Vierzehntes Kapitel.
Unjer Weg geht weitwärt3 weiter, nad) dem See Kum-köll hin—
unter, Unmittelbar links von unjerem Wege erhebt fich ein fompafter
Gürtel von gewaltigen Sanddünen. In der Steppe gibt es eine
Bremfenart, die die Pferde und das Hochwild entjeßlich peinigt,
indem fie fih in ihren Nüftern fejtbeißt. Die Kulane jchügen sich,
wenn fie von den Bremjen angegriffen werden, dadurch, daß fie beim
Weiden die Najenlöcher auf den Erdboden drüden. Die Yake Dagegen
räumen vollitändig das Feld vor ihnen und ziehen bei Sonnenumnter-
gang in die Sanddünen hinauf, wo es feine Bremjen gibt. Gegen
Abend gehen fie wieder in die Steppe hinunter. Da indejjen gegen
4 Uhr ein heftiges Unwetter mit Hagel und Negen losbrad), wußten
die Make, dat ihre Feinde fich verfriechen würden und fie die Weide-
pläße ruhig aufjuchen fünnten. Zuerst zeigte sich eine Kuh, die mit
ihrem Kalbe die Dünenwand herunterrutichte; fie erblickte uns recht-
zeitig und fehrte jofort um. Darauf erjchien eine ganze Herde von
über 30 Tieren, die fic) auf einem mächtigen Dünenkamme in einer
Reihe aufitellte. Ich mußte. eine, Weile halten, um diesen wirklich
impojanten Anblid mit dem Fernglase beobachten zu können. Sie
hoben jich außerordentlich jcharf von dem gelben Sande ab und hatten
die Köpfe erhoben, wie fie e8 tun, wenn fie Gefahr wittern. Man
fonnte beinahe jehen, welchen Genuß der erfriichende Negen, der auf
die Erde jchmetterte, ihnen bereitete.
Eine Strede weiter erblicdte Tscherdon einen kleinen Wolf, febte
ihm nad und führte ihn gebunden mit fich nach dem Lager am See.
Der kleine Kobold biß um sich und machte entjeßlichen Lärm, mußte
fi) aber auch von den Mohammedanern, die die zerrifjenen Schafe
nicht vergefjen fonnten, alle möglichen Schimpfworte gefallen lassen.
Der Gefangene war indejjen der Lage völlig gewachjen und über-
Itjtete die Rachedurstigen. Er biß nachts den Strid durch und ent-
floh mit dem Ende. Die Mohammedaner hofften, daß er in der Halg-
Ihlinge erftidden würde, wenn er heranwüchse, ich aber hielt es für
wahricheinlich, daß die Mutter fie ihm rechtzeitig entzwei nagen werde.
Während der beiden folgenden Wochen überjchritten wir die hin-
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