Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 25. Wir treffen Nomaden
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
322 Fünfundzwanzigftes Kapitel.
schwänzen und Zotteln, die nach allen Himmelsrichtungen zeigten. Sie
trug Filzitiefel mit einfacher Buntstickerei, die jeinerzeit recht hübsch
gewejen jein mußte. Wie fie es jedoch fertig gebracht hatte, jich das
Geficht jo mit Schmuß zu überfrujten, war mir ein Nätjel. Meine
feine Haut, die gebührend einzuschmutzen ich vergebens verjuchte, wurde
vom Negen immer wieder „rein“ gewajchen und mußte zweimal täglich
geschminkt werden, aber dieje tibetische Primadonna wäre nicht jauber ge-
worden, und wenn man ihr Geficht mit einer Feuerspritze bearbeitet hätte,
Der ehrlihe Sampo Singi machte feine Miene, und noch zum
Bleiben zu überreden, jondern wollte uns im Gegenteil möglichjt schnell
loswerden. Bielleicht hatte er recht! Genug, er war verjchwunden,
als wir unjern Rüdzug über feine Weidepläße antraten. Vielleicht
hätte er für feine eigene Gajtfreiheit und die ungeheure Aufregung,
die unjer Einzug in das eigentliche Tibet hervorrief, büßen müssen.
Hätte er gewünscht, uns noc) leiten Tag zu behalten, jo wirde er
uns vor dem Tagemarsche, den wir vor uns hatten, gewiß ernitlich
gewarnt haben; jtatt dejjen wünschte er uns eine glückliche Neife und
teilte und mit, daß wir in zwei Tagen an das nächjte Nomadenlager
gelangen würden.
sm Plabregen ritten wir da3 Tal des Flusses Gartschu—
sängi hinunter. Bon einem legten Kleinen Passe aus jcheint fich Die
Landjchaft zu erweitern. Berge zeichnen fich nicht vor uns ab, aber
man fann vor dem Regen, der den Boden bespült, auch nicht weit
jehen. Unjere Sättel lockern fich in der Nässe, unfere Kleider glänzen
von Wasser und leben am Leibe feit, die Mähnen der Pferde triefen.
Der Weg führt zwifchen verlaffenen Lagerplägen hindurch nad) dem
rechten Ufer eines mächtigen Flusses, den wir anfangs für einen See
hielten, Hinunter. Es war der Satschu-sangpo, einer der größten
Flüsse Tibets. Das Laute Auffchlagen der Negentropfen auf der
Wafjerfläche wurde bald übertünt von einem dumpfen, kochenden Ge-
töje, wie von heranwälzenden Wassermassen.
Der Fluß teilte ji in 20 Arme, von denen vier folofjal waren.
Dieje zu durchtwaten, erjchien mir fait unmöglich. Der Lama, der ein
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>