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Die Tibeter treiben uns mit starker Kavallerie zurück. 373
Bucht wird immer jchmaler und ift Schließlich nur noch ein enger Fels—
forridor. Die großartigiten Bilder, die ich in meinem Leben gejehen
habe, rollen fich nach und nach vor uns auf. Doch je weiter es geht,
dejto länger wird unfer Ummeg, und wir müffen gewiß die ganze
Strede wieder zurüd, Wenn das zur Nechten eine Insel ift, find
wir nicht mehr weit vom Sammelplage entfernt. Die Bewohner
einiger am Ufer liegenden Zelte betrachten uns mit grenzenlojfem Er-
ftaunen. Ein neue Bild! Nein, jetzt ift die Bucht umwiderruflich
zu Ende. Wir refognoszieren und finden, daß uns nur eine schmale
Landenge den Weg verjperrt. Wir nehmen unjere Sachen aus
dem Boote heraus, tragen es mit unfrer ganzen Habe über Land,
fügen dann das Fahrzeug wieder zujammen umd rudern weiter. Der
See wird immer breiter, die Tiefen betragen bis zu 22 Meter. Aber
die Fahrt wird durch die zweite Nacht unterbrochen. Es ging ein
friiher Wind, und das Wiegenlied des Wellengeplätschers lullte ung
in den Schlaf. Ein Glüd, daß es in diesen beiden Nächten, die wir
unter freiem Himmel zubrachten, nicht regnete. O, diese jternhellen,
jo anheimelnd jtillen tibetischen Nächte und diese reine, dünne, Klare
Hochgebirgsluft!
Am Tage darauf ruderten wir nach dem Lager und jahen gerade
die von fchwarzen Neitermafjen umschwärmte Karawane heranziehen.
Als wir den Sammelplaß erreichten, war das Lager jchon in Ord—
nung, wir hatten 5, die Tibeter 19 Zelte. Sie waren 194, wir nur
18 Mann, einer gegen zehn, nein, einer gegen fünfzig, wenn ich
nur die Stojafen rechne.
Welch feltfamer See! Er gleicht einem Wajjerringe, feine ganze
Mitte nimmt eine gewaltige Injel ein. Er erinnerte an einen Krater—
jee, an eine Feftung mit ihren wafjergefüllten Wallgräben. Die Ge—
jandten waren über mein Verschwinden jehr unruhig gewejen, hatten
fi) aber durch Reiterpatronillen überzeugt, daß ich mich in der Nähe
befand. PEN
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