Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 31. Auf dem Wege nach Ladak
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390 Einunddreißigstes Kapitel.
Am Weitende des Sees Tjollasring=tjo, wo wir die Grenze
der Provinz Rudok überfchritten, waren jieben Zelte aufgejchlagen.
Hier erwartete uns der Gouverneur von Tschokk-dschalung mit hundert
Bewaffneten. Diejer Herr, der mit bewundernswerter Dreiftigfeit und
Anmaßung auftrat, erflärte, daß, wenn wir feinen Baß vom Dalai-
Lama vorzeigten, wir nie im Leben durch Rudok ziehen dürften, sondern
gefälligft auf demjelben Wege, den wir gekommen, wieder umfehren
fönnten. Die Kosaken fochten vor Wut und baten mich, mit ihren
Hepetiergewehren antworten zu dürfen, aber mich ließ die Sache falt,
und ich jeßte dem Bombo auseinander, das ich am folgenden Tage
nad; Lhasa zurücfehren werde, aber von ihm eine jchriftliche Be—
iheimigung des Inhaltes verlange, daß er uns die Erlaubnis, durch
das Gebiet von Rudok zu ziehen, verweigert habe, Jawohl, die werde
er mir gern geben und überdies jest jofort einen Kurier nach Lhafa
jenden; wir möchten uns gedulden, bis die Antwort angelangt jei, er
werde dann jeine Maßregeln treffeir.
Es wäre eine Kleinigkeit" gewesen, hier einen Handftreich aus-
zuführen. Wir hatten vier Nepetiergewehre, zwei Berdan- und zwei
Jagdgewehre, eines davon mit Erplofivfugeln, während die Tibeter
nur über primitive VBorderlader, umgejchlachte, unbequeme Musketen
verfügten. Unjeren Waffen gegenüber. hätten die ihrigen feine Rolle
gejpielt, da wir nur eine feste Position Hätten einnehmen brauchen,
um jie Mann für Mann niederfchießen zu können, ehe fie jo weit
heranfamen, daß wir im Bereiche ihrer einfachen Flinten waren. Es
wäre eim leicht erfaufter Sieg geworden, — aber welch ungeheure
Schande, von feiner Übermacht in jo gemeiner, feiger Weije Gebraud)
zu machen! Und ich hatte die Kofakenesforte ja nicht erhalten, um
fie zu kriegerischen Abenteuern zu benugen. Ich verfiel feinen Augen-
blid auf einen folchen Gedanfen und machte den Kosaken den Stand-
punkt flar. Nein, ein anderer Gedanke bemächtigte fich jegt meiner.
Wir wollten nach den Weideplägen am Berutje-tjo zurückfehren und
dort aus Erdjcholfen eine Festung errichten. Von diefem Stütpunfte
aus würden wir Ausflüge in die Gegend machen, von der Jagd leben
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