Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Sidor ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
— 35 —
welcher man ohne Übertreibung sagen kann, daß sie in der
Kntwickelung des Menschengeschlechtes dieselbe Rolle gespielt
habe wie die Feder im Uhrwerk. Wie diese alles treibt, aber
vor den vielen Rädern und Zähnen, die die einzelnen
Bewegungen im Gange des Ganzen ausführen, nicht unmittelbar
selbst sichtbar ist, so ist es auch mit der mächtigen Kraft der
Volksvermehrung in der Geschichte der Menschheit. Malthus
war der erste, der diese alle Gesellschaftsverhältnisse beherrschende
Kraft in ihrem ganzen Umfange zu würdigen verstand, und
neuere Verfasser haben die Bedeutung derselben noch
eingehender nachgewiesen, aber noch ist viel zu tun übrig, bis diese
Macht in allen den Wissenschaften, die den Menschen und die
Gesellschaft zum Gegenstande haben, gehörige Beachtung erhält.
Der Blick bleibt gewöhnlich an den vielerlei Erscheinungen und
Einrichtungen haften, die im Vordergründe stehen und deren
Wirksamkeit mehr im großen vor sich zu gehen scheint, den
historischen „Staats- und Hauptaktionen", der Gestaltung der
Staatsformen und dergleichen. Nicht selten sind diese jedoch
nur Produkte der unbemerkten und im kleinen, aber mit der Kraft
eines Naturgesetzes wirkenden Volksvermehrung. Die mahnenden
Worte: „vermehrt Euch und erfüllet die Erde" enthalten in
gewissem Sinne die ganze Geschichte der Menschheit mit allem,
was darin einbegriffen ist. Vor allem hat diese Macht über die
sozialen und politischen Vereinigungen bestimmt. Dank der
Volksvermehrung ist das einseitige, historische Geschlecht, wie
<>ben angedeutet, aus der Horde oder dem Stamme hervorgegangen.
Und zum größten Teile dank dieser selben Macht ist das
Geschlecht wiederum neuen, durch die wachsende Volksmenge
hervorgerufenen Associationen — der Nachbarschaft und dem Staate
erlegen.
In die ökonomische Autonomie des Geschlechtes hat in erster
Reihe die Nachbarschaft mit den Einrichtungen, die sie im
Gefolge hatte, wie Gemeindeacker u. a. m. störend eingegriffen.
Allerdings hat auch in einer späteren Zeit die Erstreckung des
Erbrechtes auf die Frauenseite in derselben Richtung gewirkt.
In dem letztgenannten Falle kann man sagen, das Geschlecht
sei seinem eigenen Prinzip, der Blutsverwandtschaft, erlegen, denn
diese war offenbar schuld daran, daß die Frau als Erbin
anerkannt wurde. Die Geschlechterreligion wiederum hat frühzeitig
einer umfassenderen, meistenteils auf der Verehrung der vom
3«
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>