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— 116 —
Was wir im übrigen aus dieser Darstellung ersehen, ist
zuerst, daß die wachsende Zahl des weiblichen Geschlechtes offenbar
ein sehr wichtiger Faktor im Aussterben der Familien ist. Überall,
ivo wir sie ihrem Untergange nahe sehen, steht das weibliche
Geschlecht, gleich Unglück bringenden Nonien. mit einem
bedeutenden Überschuß da. Das Erlöschen der Geschlechter
dadurch, daß in einem Gliedo nur Töchter zur Welt kommen, ist
ja auch eine allbekannte Erscheinung und wohl der eigentliche
Anlaß dazu, daß in älteren Zeiten die Geburt von Mädchen mit
schelen Augen betrachtet wurde, nach jetziger Auffassung ein
großes Unrecht, aber leicht erklärlich in einer Zeit, wo der
Bestand des Geschlechtes alles war, sowohl in dieser Welt, als auch
durch den Totenkultus für das Jenseits. Im ersten Abschnitt
dieses Kapitels haben wir gesehen, wie oft dies der Grund war,
daß die adligen Geschlechter nicht einmal über das erste Glied
hinaus gekommen sind. Von den Eingliedsgeschlechtern gingen
aus diesem Grunde 21,2 % ein. Und eir. Blick auf die Tabellen
im Anhange zeigt, daß recht oft Ansätze zur Fortsetzung der
Geschlechter vorhanden waren, daß diese aber, da es sich nur
um weibliche Glieder handelte, nicht hierzu führten. So besitzen
unter den Zweigliedsgeschlechtern nicht weniger als 51 wirklich
ein drittes Glied, aber ein weibliches und deshalb nicht
mitzurechnendes; und ebenso verhält es sich in den übrigen Gruppen
von Geschlechtern. Eine der wichtigsten Ursachen des
Aussterbens der Adelsgeschlechter und des Erlöschens anderer
Geschlechter ist somit das Vorkommen zahlreicher weiblicher
Nachkommenschaft in den Geschlechtern, wenn man demselben auch
nicht hierbei eine so entscheidende Bede.itung beilegen darf, wie
gewisse Verfasser es getan haben.
Die Lehren, die wir aus den angeführten Zahlen ziehen,
beschränken sich nicht hierauf. Die letzteren verraten eine
gradweise Veränderung im Zahlen Verhältnisse der Geborenen von
verschiedenem Genus in den Geschlechtern mit mehr als zwei Gliedern
in der Weise, daß das erste Glied vom Stammvater mit starkem
Übergewicht von Knabengeburten — weit über das normale Maß
hinaus — auftritt, während die folgenden Glieder, wo ihre Anzahl
dies gestattet, in das entgegengesetzte Extrem verfallen. Dieser
Wechsel in der Zahl der Geschlechter mit den Gliedern
ist sehr wunderbar. Die Regelmäßigkeit, mit welcher dieser
Wechsel eintritt, verbietet, darin ein Werk des Zufalles zu sehen.
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