Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Sidor ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
3’4 —
anderen Zustände der Fall ist. Auch die logischen Stützpunkte
für die Konstruktion dieses Begriffes sind schwankend. Denn hier
Hießt alles. Sucht man nämlich die Vorstellung von der rechten
Volksmenge in die Elemente aufzulösen, die dieselbe, wie man
annehmen kann, konstituieren, so zeigt es sich, daß sie alle in
Wechselwirkung mit einander stehen oder Funktionen von
einander sind. Es ist deshalb kein Wunder, daß die Wissenschaft
sich bisher nur wenig mit dieser Frage beschäftigt hat. Aber
obschon die Frage der richtigen Volksmenge noch nicht einer
wissenschaftlichen Diskussion unterzogen ist, so ist sie doch dem
Nachdenken der Menschen nicht entgangen. So wissen wir, daß
den Staatsmännern des 17. und iS. Jahrhunderts eine möglichst
große Volksmenge als Ideal, und also als die richtige vorschwebte.
Die beste Volksmenge war das Maximum von Menschen. Ihre
Auffassung hierüber wurde durch den Gedanken an Verteidigung,
wie an den Nationalreichtum bestimmt. Sie waren — und sicher
nicht mit Unrecht der Ansicht, daß beide durch eine große
Volksmenge ihr Maximum erreichen. Eine ganz
entgegengesetzte Vorstellung trifft bei denen zu, die aus Furcht vor
Übervölkerung eine Beschränkung der Volkszahl befürworten, wie
es die Neomalthusianer tun. Sie gehen von der Fürsorge für
einen möglichst guten und großen Wohlstand des Einzelnen aus
und meinen, daß dies am besten durch Beschränkung der vielen
Nahrungsfordernden befördert würde. Ein Minimum Menschen
die die Nationaleinnahmen unter sich teilen, sind ihrer Auffassung
nach am ehesten die richtige Volksmenge.
Diese entgegengesetzten Meinungen sind beide, die eine
nicht weniger als die andere, unrichtig. Aber die Gesichtspunkte,
von denen sie ausgehen, sind jeder für sich berechtigt und bilden
in der Tat die einzigen festen Stützpunkte zur Bestimmung des
Bogriffes der richtigen Volksmenge. Denn das Maximum Leben,
Kultur und Glück, das wir mit dem Begriffe richtige Volksmenge
verknüpfen müssen, betrifft ebenso sehr das Volk als Gesamtheit
wie die Einzelnen. Der Bestand, die Macht- und
Kulturentwickelung des Volkes stellen ebenso unverweigerliche Forderungen
ai die richtige Volkszahl, wie andererseits der Wohlstand und
das Glück des Einzelnen. Und da das Volk nicht allein die jetzt
lebende Generation einbegreift, sondern auch alle folgenden, so
ist die Rücksicht auf die Zukunft ebenso wichtig wie die
Rücksicht auf die Gegenwart. In diesem Falle jedoch entsteht, wie
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>