- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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nicht durch die Seltenheit der Ehen v erursacht, denn in der Regel
sind alle verheiratet, sondern durch die geringe Fruchtbarkeit. Die
ineisten jetzt lebenden Wilden können auch nicht mit
Kulturvölkern in früheren Stadien verglichen werden, obschon sie ihnen
oft gleichgestellt werden, sondern sind wie die Überreste einer
sonst ausgestorbenen Tierwelt, die der Zoologe hier und da
entdeckt, zu betrachten. Sie gehören einer vergangenen Weltordnung
an und haben keine Zukunft. Als Menschen haben sie gleichwohl,
im Gegensatz zu den Tieren, ein gewisses Gleichgewicht zwischen
Volksmehrung und Spielraum der Ernährung aufrecht zu erhalten
gesucht, dies ist aber ausschließlich durch Beschränkung der
Geburten mittels Fruchtabtreibung und dergl. geschehen. Andere
höher veranlagte Völker, die späteren Kulturvölker, haben an
Stelle dieses Ausweges zur Erweiterung des Spielraumes der
Ernährung gegriffen. Von Sammlern sind sie dazu übergegangen,
Arbeiter zu werden.

Folgen wir den Kulturvölkern weiter von ihrem
Kindheitsalter bis zu ihrer Jugendzeit, oder dem Alter, das man
„Mittelalter" nennt, so finden wir sie in unablässiger Kulturarbeit
begriffen, die eine Vermehrung des Spielraumes der Ernährung,
oft in der Form von Eroberung, zum Zwecke hat; gleichzeitig
haben sie sich aber Sitten und Einrichtungen gegeben, die die
Handlungsfreiheit des Einzelnen stark unterbinden und ihm die
Verantwortung für die Familie und die Kinder auferlegen.
Deshalb ist trotz der großen Fruchtbarkeit die Nativität gering, indem
eine Menge Personen durch positive Gesetze oder infolge von
Sitten- und Standesvorstellungen davon abgehalten werden, sich
zu verheiraten. Gleichzeitig ist infolge der größeren Dichtigkeit
der Bevölkerung und der vielen Seuchen die Sterblichkeit im
Verhältnis zu der vorhergehenden Periode eher größer als kleiner.
Die Volksvermehrung ist daher ganz klein, vor allem aber
ungeheuer wechselnd. Die Volkszahl wird zwischen relativer
Übervölkerung und starkem Volksmangel hin und her geworfen.
Als Illustration hierfür soll die Einwohnerzahl von Zürich in
verschiedenen Zeiten angeführt werden1). Im Jahre 1467 betrug
sie ungefähr 50000, stieg hierauf am Schlüsse dieses Jahrhunderts

1) Nach v. I nama-Stcrnegg ini Hartmv:örtcrbncli der
Staalswissen-schaTtcn Art. lievölkerungswescn, 2. An|tage, S. 665. lihendaselbst werden mehrere
ähnliche Heispiele er wähnt.

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Project Runeberg, Sat Dec 9 01:16:35 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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