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— 334 -
vier dazu, so reicht dieselbe Einnahme nicht mehr aus. Die
Münder haben sich vervielfacht, die Hände aber, die dieselben
ernähren sollen, sind dieselben — infolgedessen Armut." Diese
in der Privatökonomie selbstverständliche Wahrheit wird dann
auf das ganze Volk mit der Schlußfolgerung angewendet, wenn die
Volkszahl auf einer niedrigen Ziffer gehalten oder reduziert wird,
wird es allen leichter zu leben. Hierbei vergißt man aber, dal1)
eine Vermehrung oder Verminderung im Volk nicht wie in einer
Familie nur den nicht arbeitsfähigen Kindern gilt, sondern alle
Alter umfaßt und somit auch die produktiven. Während in der
einzelnen Familie mit jedem neugeborenen Kinde nur die Münder
vermehrt werden, während die Hände, die sie unterhalten sollen,
dieselben bleiben, wachsen im Volke die letzteren in
entsprechendem Verhältnis zu den ersteren. Der Generationswechsel erfolgt
nämlich nicht für alle Familien auf einmal, sondern edlmählich,
so daß das Verhältnis zwischen Mündern und arbeitenden Händen,
das in der einzelnen Familie mit jedem neuen Kinde so gewaltig
verrückt werden kann, im Volke ungefähr dasselbe bleibt.
Deshalb ist diese Art der Argumentierung, obschon auf die
einzelnen Familien anwendbar, betreffs eines ganzen Volkes
vollständig sinnlos.
Die Frage, um die sich in dem vorliegenden Falle alles
dreht, ist die, ob eine Beschränkung der Volkszahl einem jeden,
ini Durchschnitt gerechnet, ein besseres Auskommen bereiten
würde als das, welches er hat. Die Neomalthusianer nehmen
ohne weiteres an, daß dem so sei, und J. St. Mill glaubte
offenbar dasselbe, da er in der Begrenzung der Volkszahl die beste
Art, die Löhne der Handarbeiter zu erhöhen, sah. Hierbei
begeht man aber den Irrtum, daß man gerade das, was man
beweisen soll, nämlich, daß) der Dividendus „Nationaleinkommen"
gleich bleibt, während der Divisor „Volkszahl" sich vermindert,
als eint- selbstverständliche Sache postuliert. Könnte die
Verminderung nur die nicht produktiven Altersklassen betreffen, so
wäre das Rechenexempel freilich klar. .Allein aus oben
angedeuteten Gründen ist dies nicht möglich, wenigstens für nicht
mehr als eine ganz kurze Zeit. Wird nämlich in einem gewissen
Zeitpunkt die Kinderzahl eingeschränkt, so dauert es nicht lange,
bis diese kleine Anzahl Geborener erwachsen ist. Jede
Verminderung der Volkszahl umfaßt deshalb in entsprechendem
(irade auch die Arbeitsfähigen. Doch nun entsteht die Frage:
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