- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
337

(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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— 337 -

verdient, auch bei dieser Gelegenheit wieder angeführt zu werden.
,.Das ganze Land", heißt es, „leidet Mangel an Kindern unci
überhaupt an Menschen, wodurch die Städte volksleer werden
und der Boden keine Frucht mehr trägt, obwohl weder Krieg
noch Pest uns heimsucht. Denn die Menschen haben sich dem
Übermut, der Sucht nach Geld und der Bequemlichkeit ergeben
sie wollen sich nicht mehr verheiraten, und tun sie dies, so ziehen
sie doch nicht mehr ais ein, höchstens zwei Kinder auf, dies
alles, um sie in Überfluß erziehen und ihnen ein großes Erbe
hinterlassen zu können". Die bekannte Äußerung des Tacitus
von „numcrum Hbcrorum finirc", sowie die Aussprüche anderer
Schriftsteller und mehrere Gesetzestexte [lex Julia et Papia Popfaca)
beweisen, daß dieses System samt dessen Zwillingsbruder „Keine
Kinder", sowie das Zölibat schon von der letzten Zeit der Republik
an in Rom vorherrschend waren. Von allen den Ursachen des
Unterganges des Altertums, die die Forschung entdeckt hat, ist
aber nach unserer Meinung keine, die sich an Umfassung und
Stärke mit dieser messen kann.

Es ist ganz eigentümlich, daß es der Wissenschaft so schwer
gefallen ist, dieses mächtigste Ereignis, das die Weltgeschichte
kennt, zu erklären. Man hat früher als die hierbei wirksamen
Ursachen — außer äußeren Umständen, wie Pest. Krieg und den
Einfall der Barbaren — den Verfall des politischen Lebens und
die allgemeine Sittenverderbnis angeführt. Augenblicklich ist es
modern, das letztere nicht hoch anzuschlagen und die Bedeutung
des ersteren zu unterschätzen, und an Stelle dessen die Erklärung
jener Ereignisse in den ökonomischen und sozialen Umwälzungen,
welche die Höfe der Bauern in große, von Unfreien
bewirtschaftete Latifundien verwandelten, wie überhaupt in der überhand
nehmenden Anwendung von Sklaven zu suchen. Das letztgenannte
Moment hat unzweifelhaft ebenso wie die anderen zu dem Ausgange,
den die antike Welt nahm, beigetragen. Ebensowenig aber, wie
diese Erklärung betreffs Griechenlands und dessen Untergangs nach
Alexander ausreicht, ebensowenig genügt sie, um den Verfall
der ganzen antiken Kultur nach den Antoninen zu verstehen.
Das größte Hindernis für eine richtige Auffassung dieser
Ereignisse ist. scheint mir. daß man bei der Analyse nicht zwischen
näheren und ferneren Ursachen unterscheidet. Die unmittelbarste
und direkt wirkende Ursache zu dem Untergange der griechischen

Pnlllhock, Der scIiwi’iHsrltf Alle;. –

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