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— 601 —
sehen, dass ich daselbst wenig schaffen können, habe ich den
Obr.-Lieutn. Dehnen mit 600 Pferden und 500 Dragonern nach Ohlau
geschickt, weil daselbst auch noch eine Brücke über die Oder
gewesen; der Feind aber hat zu Defendirung derselben 400 Musquetirer
dahin geschickt nebst dem Obristen Rostock, der die Brücke
ruini-ren sollte, auch bereits ein ganzes Joch bis aufs Wasser abhauen
lassen. Der Obr.-Lt. Dehme aber ist ihm so geschwind auf den Hals
kommen, dass er sich der Stadt bemächtiget, den Obersten nebst
den’ 300 Musquetierern gefangen bekommen, die andern aber
niedergehauen. Da ich gesehen, dass es sicher geschehen können, habe
ieh das Fussvolk in des Feindes altes Lager logiret, und bin in der
Nacht mit E. Churf. Durchl. Cavallerie nach Ohlau gefolget, das
Schwedische und Brandenburgische hinter mir vor Breslau gelassen.
Gegen den Tag bin ieh den 29 zu Ohlau angelanget, alsbald
anfangen lassen die Brücke wieder zu bauen, und den 30 bis auf ein
weniges damit fertig worden. Der Feind aber hatdenObr. Eckstädten
mit 15 Gornett Pferden und 300 Musquetirern dahin auf der andern
Seite geschickt, den Bau zu verhindern, der auch die Brücke
anfallen lassen, in Meinung, dieselbe in Brand zu bringen. Es hat aber
der Obr.-Lt. Schneidet-, welcher sei den Kalcksteinischen Dragonern,
sich dermassen tapfer und männlich erzeiget, mit göttlicher Hülfe
dieselbe manutemret; endlich ist er ausgefallen, über die Brücke auf
Balken gangen, und des Feindes Musquetierer ganz davon getrieben,
auch bei 30 gefangen bekommen. Darauf ich wieder an der Brücke
bauen lassen und gegen Abend fertig worden. Dieweil aber den 31
Aug. der Feind zu vorigen 15 noch 26 Cornet mit dem
General-Wachtmeister Schaffgotschen an die Brücke geschickt, habe ich mich
nicht getrauet bei Tage die Reuterei übergehen zu lassen, denn ich
in der Beisorge stehen müssen, dass der Feind nach seinem Belieben
würde haben überkommen lassen so viel als er vermeinet, denen er
gewachsen und dieselben chargiret, welche dann in grossem Hazard
würden gewesen sein, deswegen ichs anstehen lassen und in der
Nacht gegen 2 Uhr den Marsch angeordnet. Indessen hat der
General-Zeugmeister den Feind mit den Stücken bei Breslau so hart
canoniret, dass er sein Lager verlassen und sieh nach dem Thum
retiriren müssen. Als der Feind vernommen, dass die Brücke bei
Ohlau fertig, hat er angefangen bei Breslau sich mit grosser
Confu-sion zu retiriren, und viel Bagage verlassen, und in starkem Marsch
nach Brieg seinen Weg genommen. Unsere Soldaten haben bei dem
Lager etliche Schiffe bekommen, sich über die Oder gesetzet, des
Thums bei Breslau bemächtiget, da sie denn ziemliche Beute und 2
Stücke erlangt; etliche sind auf des Feindes Artilleriepferde gefallen.
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