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— 647 —
drittehalb Tonnen Goldes hergeben solle, welcher Vorschlag aber der
Krone Schweden so disreputirlich gefunden,’ als billig Chur-Sachsen
ein viel mehrers thun sollte, und unter anderm prætext verhoffen
t-lich dazu zu vermögen sein wird.
Bei dem andern, weil der Tod bei Freund und Feind allbereits
ruchthar und sie, die Feinde, Ihr Kön. Maj:t Ketten und Kleider
öffentlich geraubet, ist das dissimuliren nicht nützlich befunden;
sondern vielmehr, wie solches zum füglichsten geschehen möchte,
deli-beriret worden. Bei der Armee hat Herzog Bernhard die Ofliciere
zu sich erfordert, ihnen den leidigen Fall eröffnet, dabei der Treue,
die sie der Krone Schweden geschworen, sie erinnert, sie wie zum
respect des Körpers als zum Dienst ihrer Maj:t der Königin und der
Krone ermahnet; die haben, wie in der Schlacht, also diesmal als
redliche und getreue Leute sich gehalten und zur Schuldigkeit erboten.
Die notification an die Confoederirten wird Ihro Maj:t der
Königin und E. Exel. reservirt, und ist das Schwerste, wie solches Ihro
Maj:t selbsten beizubringen, und sehe ich für meinen Theil ohne
pericul Ihr Maj:t König|. Person kein Mittel. Herzog Bernhard Fürstl.
Gn. aber wollens wagen, und dabei ihre Dienste ihrer Königl. Maj:t
versichern. Gott stehe I. Königl. Maj:t bei, und stärke dieselbe
kräf-tiglich. Interim unterlassen wir nicht, an die Correspondenten
solches mit Erhebung der Victorie und der Krone Schweden
beharrlichen assistenz zu communiciren.
Der 3:te Punkt hat seine fatale Verwirrung, und wird die
ja-lousie und competence nicht leichtlich Richtigkeit leiden, ehe E. Excel,
autorität dazu kommt. In Wahrheit zu sagen, hat Herzog Bernhard
neben der Liebe bei der Soldatesca den respect bei Chur-Sachsen,
die Ehre der gubernirten batalje und præferirt in speciem nichts als
bonum publicum. Kniphausen hingegen hat mit sustinirung der
wankenden Batalje das beste gethan, prætendirt seine charge, und
dis-guste über Herzog Wilhelm noch von Stadt Lohe her; wird dessen
commando apparentlich nicht sehen wollen. Interim hat er sich mit
Herzog Bernhard verglichen, dass Ihr Fürstl. Gn. abwesend dero
Herrn Bruders und E. Excel, die Staatssachen, er aber militiam
gu-berniren solle, welches so weit es den consiliis status und Hauptwerk
nicht nachtheilig geschehen, und Herzog Bernhard eine Zeit lang die
That, Kniphausen den Namen haben möchte. Gestalt ich sie hierzu,
und dass sie durch competenz das Werk, welches sonsten Gottlob
wohl stehet, nicht über einen Haufen werfen oder sonsten der Krone
Schweden præjudiciren, fleissig erinnert, und den Worten nach willig
gefunden.
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