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DIE HOFBIBLIOTHEK JULIUS ECHTERS 29
Zensur eingeliefert werden.1 Heinrich von Aachen starb 1590.
Vorangegangen ist ihm unter Julius Echter David Heyn (1572— 1580), neben bzw. nach
ihm wirkten Wolfgang Hoffmann (1580—1586), Georg Fleischmann (1591 —
1609), Conrad Schwindtlauf (1610—1629). Das Würzburger Diözesanbrevier
vom Jahre 1575 liess aber Julius zu Cöln bei Mattern Cholin drucken,2 auch
noch das Graduale 1583 in Frankfurt bei J. Wolffs Erben.
IV. Die Handschriften.
Schwierig ist die Frage, ob Julius einst eine grössere Zahl von
Handschriften und solche von besonderem Werte besass. Bemerkenswerter Weise
schweigen sich die eingangs wiedergegebenen zeitgenössischen Berichte
darüber vollständig aus, so Christophorus Marianus und der anonyme Verfasser
von »Leben und Regierung Bischoffen Julii». Dieser selbst schreibt an den
Herzog Maximilian von Bayern, dass er nur wenig alte, sondern meist neue
Bücher besitze, und mag damit Handschriften meinen, da der Bayernherzog
ausdrücklich nur nach solchen, nach »geschriebenen» Büchern gefragt hatte.
Doch kann sich seine Äusserung ebenso gut auf die ganze Bibliothek beziehen.
Immerhin dürfte es schon durch diese gewiss gewichtigen Stimmen
ausgeschlossen sein, dass die Würzburger Hofbibliothek eine bedeutendere
Sammlung von Handschriften und solche höheren Alters in sich Schloss. Die schon
mehrmals angeführte »Summarische Beschreibung, Welcher gestalten. . .
Gustavus Adolphus ... ins Franckenland .. . kommen»3 meldet, dass bei der
Wegführung der Bibliothek nach Schweden »des Herrn Laurentii Friesens
vor diesen gewesenen Secretarii Wirceburgensis Originale Annalium
Wir-ceburgensium Verlust zu lamentiren». P. Lovys Iacob weiss 1644 in seinem
Traicté des plus belles bibliothèques zu erzählen: »II est aussi à remarquer
que ce Prélat acheta plusieurs Manuscrits en langues Orientales, qui sont
en grande considération».4 Ein Teil der Korrespondenz Julius Echters mit
einer grossen Zahl von Gelehrten hat sich erhalten in einem zu Dorpat
verwahrten Manuskripte, das Theodor Friedrich Freytag 1831 herausgab.5
1 Ebenda, 1, S. 53—56, vgl. F. W. E. Roth, Geschichte der Verlagsgeschäfte u.
Buchdruckereien zu Wurzburg 1479—1618 (in: Archiv für Geschichte des deutsch.
Buchhandels, 20, 1898).
2 Serapeum, 1863, S. 219—223 (v. Ant. Ruland).
3 Gropp, Collectio, III, S. 440.
4 S. 203.
5 Virorum doctorum epistolae selectae ad Bilib. Pirchheymerum, Ioach. Camerarium,
Car. Clusium et Julium episc. Herbip, datae. Ex autogr. nunc primum ed. et ill. Theod.
Frid. Freytagius (Lipsiae 1831), S. 104—174.
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