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DIE HOFBIBLIOTHEK JULIUS EGHTERS 33
sich also niemals in der Hofbibliothek auf dem Würzburger Marienberge
und konnte daher auch dort nicht von den Schweden geraubt werden.
Möglich ist ja, dass die Würzburger Fürstbischöfe eine Abschrift besassen,
doch müsste sie ebenso wie die Annales Francorum vom Jahre 1515, die
Julius selbst in der Schlossbibliothek unter seinem Vorgänger gesehen zu
haben glaubt, bei dem Brande 1572 zugrunde gegangen sein, denn Julius
würde sie wohl in seinem Briefwechsel mit dem Württemberger Herzog
erwähnt haben, wenn er sie damals noch besessen hätte.
Ein Brief des Fürstbischofs vom 28. August 1591, den David Wolleber
aus Weiler bei Schorndorf in Württemberg seinem Werke: »Weiland der
Durchleuchtigen . . . Grauen, Marggrafen und Hertzogen des Hochlöblichen
Hausz zu Zäringen . . . Ursprung, Zeitt-Historien vnd Geschichten . . .»1
nebst einem Porträt seines »Patrons» beigab, zeigt uns, dass Julius auch
eine von diesem geschäftigen Manne, aber recht mittelmässigen Historiker
herrührende Handschrift besass. Wollebers Lebensschicksale lesen sich wie
ein Roman und finden durch Meuchelmord einen tragischen Abschluss. Mit
zäher Ausdauer und in stetem Kampfe mit den zünftigen Gelehrten, für die
nach den Anschauungen der Zeit die Landesgeschichte noch zu den Arcana
imperii gehörte, hat er seine umfangreichen geschichtlichen Darstellungen
zusammengetragen und an den Mann zu bringen gesucht. Um sein Brot zu
verdienen, sah er sich bei der fortdauernden Ungnade seines Landesherrn
gezwungen, die Früchte seines Fleisses anderorts unterzubringen. So ist er
auch an Julius gekommen und wurde von ihm für eine übersandte
Handschrift reichlichst belohnt.2 In dem angeführten Dankschreiben des Fürsten
wird sie bald »Beschreybung unsers stifts Wirtzburgs und herzogtumbs zu
Francken», bald »Beschreibung beder herzogtumb Franckhen und Schwaaben»
genannt. Es scheint ein weiteres Exemplar von Wollebers »Historien dess
weitberühmten Herzogthums zu Francken unnd Schwaben, auch Graf f en
zu Rotenburg auf der Tauber 1591» zu sein, die einst auch im Besitze der
Stadt Rotenburg o. d. T. waren und von dort an das Staatsarchiv Nürnberg
übergingen.3 Sie enthalten eine Vorrede an Bischof Julius. Dürftigen Inhalts
1 U. a. in: Bibliothek des Grafen Axel von Kalckreuth (Wiesbaden 1918), S. 13.
2 Hefele, a. a. O., S. 51. Vgl. auch die dort in der Anmerkung gegebene
biographische Literatur zu David Wolleber. — Ein Bildnis Julius Echters aus Wollebers zähringer
»Zeitt-Historien» ist abgebildet in der Zeitschrift für Bücherfreunde 1918/19, Heft 11, S. 259,
Bild 8 und bei BOGENG, Die grossen Bibliophilen, 2 (1922), Bild 156. Hefele macht mit
Recht aufmerksam, dass es ein Julius-Porträt v. J. 1586 zur Vorlage hat- Vgl. die der
Festschrift 1917 und Th. Henners Studie beigegebenen Bildnisse u. den Katalog der Gemälde
des Kunstgeschichtl. Museums d. Univ. Wurzburg (1914), S. 36, Nr. 196.
3 A. SCHNIZLEIN, Aus Rothenburgs Vergangenheit (1913), S. 152.
3 — 24519. Nord, tidskr. för bok- och biblioteksväsen 1925.
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