- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XII. 1925 /
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(1914-1935)
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NEUE FUNDE VON PROBEDRUCKEN DES LUKAS BRANDIS IN LÜBECK 105

»Katalog der Inkunabeln der Kgl. Universitäts-Bibliothek zu Uppsala» (1907)
an, dass die Nr. 697, der einige Blätter der unter Nr. 1316 beschriebenen
Probedrucke des »Rudimentum Novitiorum» als Vorsatzblätter dienen, einen
Einband des Lübecker Buchbinders Heinrich Coster trage, und das selbe ist
nach seinem »Katalog der Inkunabeln der Kgl. Bibliothek in Stockholm».
Teil I (1914) mit der dortigen Nr. 520 der Fall, deren Vorsatzblatt ebenfalls
ein Probeblatt des »Rudimentum» ist (Nr. 947). Coster kommt nach Schwenke
in den Akten des Lübecker Staatsarchivs von 1455 bis 1486 als Buchbinder
in Lübeck vor. Der Zeit nach könnte er also auch die Darmstädter Bände
gebunden haben. Unsere heutigen Kenntnisse von dem Lübecker
Bucheinband erlauben es aber nicht, sie ihm mit voller Sicherheit zuzuweisen, weil
bei den seitherigen Erwähnungen von Lübecker Einbänden die Stempel nur
ganz allgemein ohne Masse und Abreibungen angegeben worden sind.1 Man
darf wohl vermuten, dass Lukas Brandis, als er gegen 1480 Lübeck
vorübergehend verliess, die in seiner Werkstätte massenhaft vorhandenen
Probedrucke als für ihn wertlose Makulatur an einen Buchbinder jener Stadt
verkauft hat, und könnte daraus schliessen, dass nun alle jene Bände, in
denen sich Druckbogen von Lukas Brandis finden, eben von jenem
Buchbinder gebunden sind. Ob aber diese Voraussetzung richtig ist, und ob
nicht vielleicht auch andere Lübecker Buchbinder in Besitz solches
Makulaturbogen des Lukas Brandis gelangt sind, wäre noch näher zu
untersuchen.2 Eine Veröffentlichung über den Lübecker Bucheinband gegen Ende
des Mittelalters, die von den durch Namenstempel als Arbeiten Heinrich
Costers beglaubigten Bänden und den mit Jahresangaben versehenen Büchern
Caspar Stenhops auszugehen hätte, wäre nicht nur für die Geschichte des
deutschen Bucheinbands von Wert, sie würde auch neues Licht auf den
nach Collijns Aufsatz »Franciskanernas bibliotek på Gråmunkeholmen i
Stockholm»3 durch die Lübecker Einbände stark beeinflussten nordischen
Bucheinband werfen. Die Untersuchung wäre in jeder Beziehung lohnend,

1 Collijn, der sich wiederholt mit Lübecker Bucheinbänden beschäftigt hat, schreibt
mir, die ihm in Abreibungen vorgelegten Stempel unsrer Bände gehörten sicher nicht dem
Heinrich Coster an.

2 Es ist jedenfalls beachtenswert, dass nach Mitteilung Collijns die Nrn. 636, 1098 u.
1107, der Inkunabeln der Kgl. Universitätsbibliothek zu Uppsala Gregorius IX: Decretalium
libri V cum glossa. Venedig: Nicolaus Jenson, 8. 5. 1179, Hain* 8007. Nicolaus
Panormi-tanus: Lectura super 2. decretalium. P. 2-3. Venedig: Joh. de Colonia et Joh. Manthen,
1479 und Lectura super quinque libros decretalium. P. 6. Venedig: Nicolaus Jenson [1477]
Hain *12310(6), worin ebenfalls Blätter des Birgitten-Übersetzung eingeklebt waren, die
nämlichen Stempel mit Ausnahme des sächsischen Rautenkranzwappens aufweisen wie die
Darmstädter Bände.

3 Nord. Tidskr. f. bok- o. bibi-väsen (1917), S. 122.

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