- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
112

(1914-1935)
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

112 O, WALDE

bibliothek gehört hat. Cod. Voss. Chym. Fol. 32, der ebenfalls aus dieser
Bibliothek stammt, habe ich dagegen in dem Verzeichnis der
Uppsala-handschriften von 1648 nicht finden können.

Meine im Vorsommer 1922 unternommene Reise nach einer Anzahl
deutscher Bibliotheken hatte zum Hauptzweck, Nachforschungen über
eventuell nach Deutschland gelangte Reste der 1732 und in den folgenden Jahren
in Stockholm verkauften Oxenstiernaschen Bibliothek anzustellen, die den
grösseren Teil der Bücher- und Handschriftensammlungen von Axel
Oxenstierna und seinen Söhnen enthielt. Untersucht wurden in erster Linie
die hessischen Bibliotheken. Auch wollte ich festzustellen suchen, ob sich
nicht vielleicht in diesen Bibliotheken andere Bücher und Handschriften
schwedischer Provenienz befänden, z.B. solche, die der 1669 verstorbenen
Margareta Brahe, Landgräfin von Hessen-Homburg, gehört haben.

Meine Forschungen begannen in der Landesbibliothek zu Kassel,
wo ich vor allem einen Teil Oxenstierniana zu finden hoffte. Laut Angabe
der schwedischen Quellen sollen nämlich beim Verkauf der
Oxenstiernaschen Bibliothek vor allem der damalige hessische Gesandte in Schweden,
von Stain, und sein Archivar Kuchenbecker, viele Raritäten dieser reichen
Sammlung erworben haben.1 Indes gelang es mir nicht, in der Kasseler
Landesbibliothek Spuren der Oxenstiernaschen Sammlungen zu finden.
"Wenn also auch meine Forschungen in dieser Beziehung vergeblich waren,
so war doch meine Untersuchung der Sammlungen der Landesbibliothek
im Ganzen recht ergiebig. Bekanntlich hat diese Bibliothek ihre
hervorragendsten Zimelien als direkte Kriegsbeute erhalten. Ich denke hier in
erster Linie an die wertvollen Handschriften aus Fulda, z. B. den berühmten
Codex, der das Hildebrandslied u. a. enthält. Die Meinungen gehen sehr
auseinander, wie diese Handschriften aus der berühmten Bibliothek des alten
Fuldaer Benediktinerklosters nach Kassel kommen konnten. Wahrscheinlich
haben sich wenigstens Teile davon in der Bibliothek des
Jesuitenkollegs*be-funden, die bei Besetzung Fuldas durch hessische Truppen 1632 fortgebracht
und der Bibliothek des Landgrafen Wilhelm in Kassel einverleibt wurde.2

1 Siehe z. B. Brefväxling imellan Eric Benzelius och Gustaf Bemelstierna, S. 209, 212.

2 Siehe hierüber Duhr, a. a. O., 2: 1, S. 410. Dass die jetzt in Kassel befindlichen Handschriften aus
der Fuldaer Klosterbibliothek in das dortige Jesuitenkolleg gekommen und bei dessen Plünderung an ihren
jetzigen Aufbewahrungsort gelangt sind, vermutet auch C. Scherer in seiner Untersuchung Die Kasseler
Bibliothek im ersten Jahrhundert ihres Bestehens (Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte, 27,
1892, S. 244). — Aus der umfangreichen Literatur über die Klosterbibliothek in Fulda nenne ich hier nur
Falk, F., Beiträge zur Rekonstruktion der alten Bibliotheca fuldensis und Bibliotheca laureshamensis
(Beih. 16 z. Centralbl. f, Bibl.-wesen, 1902), LÖFFLER, KL., Deutsche Klosterbibliotheken, 2. Aufl., passim,
besonders S. 117—139 und vor allem Paul Lehmanns zahlreiche eingehende Studien, die Vorarbeiten für

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 16:12:56 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/bokobibl/1930/0122.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free