Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken
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O. WALDE
einige wenige, darunter eins, das 1591 dem Lehnsmann auf Wisborg Erik
Lycke gehört hat1 und eins mit Resten von Cronsterns Exlibris.2
Bei meinem Besuch der Darmstädter Landesbibliothek konnte ich
leider nicht die Erlaubnis zu einer allgemeinen Durchsicht der Büchersammlung
erhalten, weshalb mir ihr Bestand an Büchern, die zu meinem
Forschungsgebiet gehören, noch unbekannt ist. Doch konnte ich mich durch einige
Stichproben überzeugen, dass sich hier sowohl Bücher aus Heinrich Rantzaus
Bibliothek wie überhaupt aus der böhmisch-mährischen Kriegsbeute befinden.
Der in der Landesbibliothek verwahrte Teil der Homburger
Schlossbibliothek, den ich in aller Eile überflog, scheint nichts för meine Zwecke
Wesentliches zu enthalten, jedenfalls nichts, was darauf hindeutet, dass sich dort
ein Teil von Margareta Brahes Bibliothek befände. Dagegen traf ich in
der Kabinettsbibliothek des Grossherzogs ein paar Bände
schwedischer Provenienz an, die sicher zu Margareta Brahes Erbe gehört haben,
darunter ein Buch mit dem Namen Mauritz und Svante Sture.3
Den ältesten Bestand der Mainzer Stadtbibliothek bildet die
Bibliothek der 1798 aufgehobenen Universität, zu der u. a. die Büchereien
des Jesuitenkollegs und mehrerer Klöster, darunter des Kartäuserklosters,
gehörten. Mit meinem Besuche daselbst verfolgte ich den Zweck,
Vergleichsmaterial für die Geschichte der von den Schweden in dieser Stadt erbeuteten
Bibliotheken zu bekommen. Ausserdem wollte ich festzustellen suchen, ob
sich hier noch Reste der geplünderten und nach Schweden gebrachten
Bibliotheken befänden. Wie bekannt sein dürfte, gingen die Schweden scharf
gegen die privaten und öffentlichen Bibliotheken dieser Stadt vor.
Mindestens zweimal mit einem dreijährigen Zwischenraum fanden systematische
1 Balthasar Russow, Chronica der Prouintz Lyfflandt (Barth 1584). Hat folgende
Herkunftsvermerke: 1. Anno 1591 Thenn 20 Julij Blef f megh Erich Lycke Thenne Bogh giffuett och sendtt migh fraa
Rostoch äff then hiolerde(!) och widberumpte Mandtt docter Davidt Citreus professor vdj Rostoch
A2 1591. Erich Lycke Hanssend Egend händt. 2. Axel Juls till Wolstorp Bog Aar 1664. Auf den Deckel
ist gestempelt: ERICVS lycke prorex gotlandiae anno mdxci. Das Buch enthält auch Erik Lyckesund
seiner Gattin Dorthe Krabbes Namen mit der Jahreszahl 1592.
2 Nicolaus von ~Wyle, Translationen (Esslingen 147S).
3 Margareta Brahe (f 1669), Tochter von Abraham Brahe und Schwester des Reichsdrosten Pehr
Brahe des Jüngeren war dreimal verheiratet: 1. mit Bengt Bengtsson Oxenstierna (t 1643), 2. mit Johan
Oxenstierna, dem ältesten Sohn des Reichskanzlers (f 1657) und 3. mit dem Landgrafen Friedrich von
Hessen-Homburg. Besonders durch ihre Heirat mit Johan Oxenstierna scheint sie in den Besitz einer
wertvollen Büchersammlung gekommen zu sein, die sowohl einen Teil der Bibliothek der letzten Stures
auf Hörningsholm als auch Bücher aus der Bibliothek der pommerschen Herzöge in Stettin enthielt, wo
Johan Oxenstierna 1650—1651 als Beamter tätig war. Ein Teil ihrer Bücherei gelangte später in die
Vi-singsöbibliothek, die von ihrem Bruder, dem Reichsdrosten, gegründet wurde, und befindet sich in der
Stiftsbibliothek von Växjö (siehe meinen Artikel über Margareta Brahe in Svenskt biografiskt lexikon,
Bd. 5, S. 709).
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