- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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BÜCHER- UND BIBLIOTHEKSGESCHICHTLICHE FORSCHUNGEN 121

Plünderungen statt. Zuerst 1632 unmittelbar nach Eroberung der Stadt,
das zweite Mal bei ihrer Räumung 1635. Als Erinnerung an diese
Brandschatzung, bei der neben den Schweden auch die sachsen-weimarischen
Heerführer einen Teil der Beute bekamen, findet man an mehreren Orten
unseres Landes, vor allem in Uppsala und Skokloster, zahlreiche Bücher
sowie eine geringe Anzahl weniger wichtiger Handschriften aus Mainz.1
Ausser der kurfürstlichen Bibliothek auf dem Schlosse befindet sich meiner
Ansicht nach auch ein grosser Teil der Mainzer Universitätsbibliothek sowie
zahlreiche Bücher aus gleichfalls beschlagnahmten privaten Sammlungen
jetzt in Uppsala. Dagegen scheinen die Bibliotheken des Jesuitenkollegs
und des Kartäuserklosters2 im grossen und ganzen verschont geblieben zu
sein, jedenfalls findet man aus diesen Bibliotheken nur einzelne Bände in
Uppsala. Dass diese Auffassung richtig ist, ergibt auch eine Untersuchung
des jetzigen Bestandes der Mainzer Stadtbibliothek, in die sowohl die
Bibliothek des Jesuitenkollegs wie die des Kartäuserklosters gelangt sind. Überall
auf den Bücherregalen der Stadtbibliothek findet sich eine Menge von Büchern
dieser beiden Bibliotheken aus der Zeit vor der Besetzung von 1631 in Gestalt
wertvoller Inkunabeln, Handschriften und später gedruckter Bucher, darunter
mehrere mit dem gedruckten Ex-dono des Erzbischofs Daniel Brendel von
Homburg (f 1582). Dagegen fand ich keinerlei Spuren weder der
kurfürstlichen Bibliothek noch jener Sammlung, die ich als die Mainzer
Universitätsbibliothek identifizieren zu können glaubte und die durch ihre leicht
erkennbaren Rückensigna gekennzeichnet ist. Diese beiden Bibliotheken
scheinen vollständig ausgeplündert worden zu sein.

In das Mainzer Jesuitenkolleg sind zahlreiche Bücher aus dem
Jesuitenkolleg in Heidelberg verbracht worden, darunter viele aus der alten
Biblio-theca palatina, die mit dem Bildnis und Wappen ihres Gründers, des
Pfalzgrafen Ottheinrich geziert sind, sowie auch spätere Erwerbungen der
kurfürstlichen Bibliothek in Heidelberg.3

1 Über die schwedische literarische Beute aus Mainz siehe Collijn, Det kurfursttiga biblioteket i
Mainz (in Svensk exlibris-tidskrift, 1911) und meinen Bericht in Storhetstidens Utterära krigsbyten, 1,
S. 138—168. Den deutschen Leser, der sich für diesen Abschnitt meiner Darstellung interessieren sollte,
verweise ich auf G. Binz’ ausführliche Besprechung derselben in der Mainser Zeitschrift, Jahrg. 12/13
(1917/18), S. 157-165.

2 Über diese letztere siehe Schreiber, H., Die Bibliothek der ehemaligen Mainzer Kartause. Die
Handschriften und ihre Geschichte (Zentralbl. f. Bibl.-wesen, Beih. 60). — Etwa 20 Handschriften von dort,
die sicher zur Kriegsbeute gehören, finden sich unter Lauds Handschriften in der Bodleiana.

3 Diese Bücher enthalten ausser Ottheinrichs Bildnis einen Eigentumsvermerk des Heidelberger
Jesuitenkollegs sowie die Einträge »Domus probationis Societ. Jesu Rheni Provine, superioris» und »Ex
Bibl. univ. Moguntinae».

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