Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken
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134 O. WALDE
sehr selten Arbeiten schwedischer Provenienz. Ich verzeichnete nur ein
Exemplar von Martinus Becanus, Theologia scholastica (Mainz 1619), das
einem Johannes Magni aus Nyköping gehört hat.1
In der Weimarer Landesbibliothek notierte ich nur eine geringe
Anzahl Bücher aus den im Dreissigjährigen Krieg geplünderten deutschen
und österreichischen Bibliotheken. Aus dem für die Würzburger
Universitätsbibliothek erworbenen Teil der Bücherei von Johann Georg von
Werdenstein befand sich hier ein Buch, das später zur Senckenbergschen Bibliothek
gehört hat.2 Aus der Wormser Dombibliothek und dem Jesuitenkolleg in
Speier stammen je ein Band, die, nach späteren Herkunftsvermerken zu
urteilen, so früh in Verkehr waren, dass sie wahrscheinlich zur Kriegsbeute
gehört haben.3 Ein paar Bände aus dem Peterskloster in Erfurt können
später ausgemustert oder auf andere Weise in Friedenszeit aus der Bibliothek
gekommen sein, aber natürlich auch zu der Kriegsbeute gehört haben.4 Aus
der Rosenbergschen Bibliothek in Prag stammt ein Band5 und aus einem
Jesuitenkolleg, das möglicherweise Krummau in Böhmen ist, fand ich mehrere
Bände mit ausgestrichenen oder ausradierten Einträgen.6
Während des Krieges in Schonen 1675—79 wurden die Bibliotheken der
1 Es hat folgenden Vermerk: »Clariss0- Praestantissimoq: Viro Dno M. Johanni Scharfio amico ac
fautori suo aeternam honorandi in sui memoriam dedit, die Maij A° 1625 Johannes Magni Niicopiâ-Suecus.»
2 Epistolae Philippi Melanchthonis ad Joach. Camerarium (Lips. 1569). In diesem Buch ist das
Wer-densteinsche Exlibris überklebt gewesen und der Vermerk Bibl. Acad. Herbip, sorgfältig durchgestrichen.
3 L. Florus, Gesta Romanorum (Argent. 1527) hat den Vermerk Eccläe Catbedralis Wormisiensis
(früher hat das Buch offenbar einer anderen Bibliothek gehört) und private Provenienz von 1632. Dass die
Wormser Bibliothek im Kriege geplündert worden ist, dürfte daraus hervorgehen, dass sich mehrere
Handschriften aus ihr in der Bibliothek der Königin Christine befunden haben, u. a. eine, die von Isaac Vossius
gekauft worden ist, nachdem sie vorher »a militibus in direptione Vormaciensis Bibliothecae» entwendet
worden war (siehe Walde, a. a. O., 1, S. 216). Eine Liviusauflage (Basel 1539) wurde 1617 für das
Jesuitenkolleg in Speier erworben. Ein späterer Eintrag lautet: »Dono dedit Dn. Cancellarius Joh. Vietor mihi
Conrado Samueli Schurzfleisch 1665 Jun. Lengefeldi». Dass das Jesuitenkolleg in Speier im Kriege schwere
Verluste erlitten hat, ergibt sich aus Duhrs Schilderung (a. a. O., 2:1, S. 395 f.).
4 Johann von Eck, Christenliche Ausslegung der Evangelien hat den Vermerk »Liber Bibliothecae
regalis Monast. S. Petri. Erfordiae».
5 Caius Plinius Secundus, Epistolae (Paris 1608) mit dem kleinsten Reiterexlibris und dem Wappen-"
stempel der Rosenbergschen Bibliothek. Auch das Innenexlibris in Kupferstich hat die kleinste Grosse,
bestimmt für Bücher in Duodez und Sedez. (Diese Supralibros und Exlibris vom Verf. näher beschrieben in
Sv. Boktryckareförews meddelanden, 1911, S. 2 f. u. in Svensk exlibris-tidskrift, 1911, S. 80.) Das Buch enthält
eine schriftliche Widmung von Adam Friedrich von Wigleben an Prof. August Buchner in Wittenberg.
6 Collegium Societatis Jesu Crumloviae. — Die Bände, in denen ich diese jetzt fast verschwundenen
Einträge lesen zu können glaubte, sind: Piatos Opera omnia (Genf 1590, fol.), gekauft von Conrad Samuel
Schurzfleisch, dessen Bibliothek als Ganzes der Weimarer Bibliothek einverleibt wurde; Aulus Gellius,
Noctes atticae (Paris 1585), das später einem Dr. Sylvester Kundtmann gehört hat, und Robert Valturius, De
re militari (Paris 1532, fol.). Wie wir sehen, sind diese Bücher in Paris oder Genf gedruckt. Dies spricht
vielleicht dagegen, dass sie einem böhmischen, und eher dafür, dass sie einem französischen oder
elsäs-sischen Jesuitenkolleg gehört haben.
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