- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Comité International des Bibliothèques. 3:e session. Stockholm 20—21.8. 1930. Actes - XVI. Mitteilung betreffend den Plan einer allslavischen Gesamtbibliographie und deren Voraussetzung. Von Dr. Zd. Tobolka

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den ältesten Zeiten bis zum Ende des Jahres 1900 — mögen sie in jeder beliebigen
Sprache selbständig oder als Zeitschriftartikel erschienen sein — in Form eines
Wörterbuches zusammenfasse Es ist das L’udevit Rizners «Bibliografia pisômnictva
slo-venského» (Bibliographie des slovakischen Schrifttums).

Für die Registrierung der Aufsätze in den laufenden periodischen
Druckschriften haben die Cechoslovaken nicht gesorgt. Der im Jahre 1924 inoffiziell gemachte
Versuch scheiterte an Mangel an finanziellen Mitteln.

Eine der Hauptvoraussetzungen für die Weiterentwicklung der so
vielversprechenden Bemühungen der Slaven um ständige wissenschaftliche Nationalbibliographien
ist die Frage der Pflichtexemplare in den slavischen Staaten. Diese Frage haben schon
einige slavischen Staaten in zufriedenstellender Weise durch Gesetze gelöst. Die
Polen haben ein Gesetz vom Jahre 1927, die Russische Republik vom Jahre 1920, die
ukrainische vom Jahre 1922, die weissrussische vom Jahre 1924, Bulgarien vom Jahre
1920 und Jugoslavien vom Jahre 1925. Nicht gelöst ist bisher diese Frage in der
Ce-choslovakei. Dort, leider, gibt es bis heute noch kein Gesetz, nach dem wenigstens
eine wissenschaftliche Bibliothek die Drucke der ganzen Republik in je einem
Exemplar zur Aufbewahrung bekommt. In der Cechoslovakei beruhte bisher die
Frage der Pflichtexemplare auf dem übernommenen altösterreichischen Gesetze, das
den neuen Verhältnissen gar nicht entspricht. Auch bei den Lausitzer Serben ist
die Frage der Pflichtexemplare nicht gelöst. Das ist eine sehr schwere Frage,
einerseits, weil die Lausitzer Serben das einzige nicht selbständige slavische Volk sind,
und andrerseits, weil in Sachsen, wo die Lausitzer Serben leben, die Institution der
Pflichtexemplare gar nicht besteht.

Die erfreuliche Entfaltung der Bibliographie gab den slavischen Völkern selbst
die Anregung an die Herausgabe einer slavischen Gesamtbibliographie als Gebot der
slavischen Wechselseitigkeit, das heisst zur gegenseitigen Kennenlernung der Völker,
die sich rassisch, sprachlich und in ihren Interessen nahe* stehen, zu denken. Diese
Frage erwog heuer im März die neu gegründete cechoslovakische Gesellschaft für
Buchwissenschaft (Ceskoslovenskå spolecnost knihovednå) in Prag. Sie kam zu
folgendem Ergebnis:

«Die Idee der slavischen Wechselbeziehung erfordert, dass ein besonderes
Augenmerk auf die Verwirklichung der slavistischen und slavischen Gesamtbibliographie
gerichtet wird. Die slavistische Bibliographie würde nur die Arbeiten aus dem Gebiete
der Slavistik verzeichnen und zwar nicht nur selbständige Werke, sondern auch
Aufsätze in Zeitschriften, ohne Anspruch auf bibliographische Selbständigkeit, sofern
sie nur neue wissenschaftliche Werte darstellen und neue Quellen bringen würden.
Die slavische Gesamtbibliographie dagegen würde nur bibliographisch selbständige
Werke aus allen Fächern der Literatur in möglichster Vollständigkeit enthalten.

Die cechoslovakische Gesellschaft für Buchwissenschaft schliesst sich der
Kundgebung des internationalen Bibliothekarkongresses vom Jahre 1926 in Prag an und
fordert dringend vom slavischen Institut in Prag, sich der Verwirklichung der
slavistischen Bibliographie anzunehmen, um dadurch für immer allen Slavisten eins der
wichtigsten literarischen Hilfsmittel zu schaffen.

Was die slavische Gesamtbibliographie betrifft, so ist die Gesellschaft überzeugt,
dass die sehnsüchtig erwartete Durchführung zur Tatsache wird, sobald folgende
Voraussetzungen erfüllt werden:

1. Dass zur gesetzlichen Regelung der Pflichtexemplare bei den einzelnen
slavischen Staaten, durch welche die wissenschaftliche Evidenz aller
herauskommenden Drucke gesichert ist, noch die Cechoslovakei beitritt und dass wissenschaftliche

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