- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XX. 1933 /
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(1914-1935)
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MISCELLANEA



Ein Medaillon-Portrait Gustav Adolphs auf einem Einband der
Heidelbergor Universitätsbibliothek. Die Heidelberger Universitätsbibliothek besitzt
einen Mercator-Atlas in der Ausgabe von Hondius aus dem Jahre 1607 mit
französischer Textbeilage von 1609. Die mit schwarzem Leder überzogenen
Einbanddeckel (45 : 28 cm) tragen schmale Renaissance-Randleisten in
Gold-pressung. In der Mitte — sowohl auf dem vorderen wie auf dem hinteren
Deckel — sehen wir, ebenfalls in Goldpressung, ein gut ausgeprägtes Bildnis
König Gustav Adolphs, umrahmt von Blattornamenten, das Ganze in
Medail-lonform (siehe die Abbildung). Das Medaillon misst 49 : 34 mm, ist also
grosser als die sonst bekannten Gustav Adolph-Stempel. Die Gesichtsform
des Königs ähnelt am meisten derjeningen, wie sie die der Abhandlung von
Sjögren, Svenska regentporträtt på bokpärmar under 15- och 1600-talen
beigefügte, Fig. 19, [1] aufweist. Die vollen runden Formen deuten wohl auf
die letzten Lebensjahre des Königs hin.

Unter dem Bildnis des Königs, aber noch innerhalb der
Medaillonum-rahmung, lesen wir folgende Legende: GVSTAVO ADOLfPHO D. G. SVECO||
GOTHO VAND || REX. Der Dativus Gustavo Adolpho steht im Widerspruch
zu dem Nominativus rex, und es ist daher wohl sicher, dass wir weder
einen Besitzvermerk (Exlibris) noch eine Dedikationsformel vor uns haben.
Wahrscheinlich ist der Atlas gegen Ende der 1630er Jahre — u. zw. dürfte
wegen des Schauzeichens auf den Silberschliessen die Stadt Ulm in Frage
kommen — neu eingebunden worden und der damalige Eigentümer, ein
Ver-ehrer des grossen Feldherrn, hat das Portrait des Königs nach dem Muster
einer der zahlreichen in Deutschland kursierenden Medaillen auf den
Einband pressen lassen. Die Vorlage hatte vermutlich die Form GUSTAV9
ADOLPH9, was den lateinunkundigen Stempelschneider dazu verführte, die
Abkürzung 9 als O zu lesen. B. E. Hildebrand führt in seinem Verzeichnis
Sveriges och svenska konungahusets minnespennigar mehrere Medaillen an,
die die Abkürzung 9 haben.

Der Atlas selbst war nach einem eigenhändigen Eintrag auf dem
Titel-blatt Eigentum des [Elisée d’] Haraucourt, Gouverneurs der Festung Nancy,
(† 1629) und kam dann wahrscheinlich in die Hände seines Sohnes Henri,


[1] Svensk exlibristidskrift, Jahrg. 1913.

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