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ADOLF JÜRGENS
kommen. Aber es handelt sich nicht um eine deutsche Frage allein, sondern
um einen Tatbestand, der in gleicher oder ähnlicher Form in zahlreichen
anderen Ländern ebenfalls gegeben ist. Da die Möglichkeit besteht, dass
der in seiner Tendenz durchaus zu billigende Aufsatz von Holmberg zu einer
einseitigen Stellungnahme gegen das deutsche Buch überhaupt führt, möchte
ich in gebotener Kürze nachweisen, dass die von ihm erhobenen
Beschwerden auch andere Länder treffen, wie Bihl es schon mit trefflichen Beispielen
nachweist.1 Die Frage ist so kompliziert, dass eine erschöpfende Darstellung
auf wenigen Seiten nicht gegeben werden kann, zumal da es an einer
eingehenden Darstellung der ausserhalb Deutschlands tatsächlich bestehenden
Verhältnisse völlig fehlt.
Auch nach einer anderen Seite hin möchte ich Holmberg’s Betrachtung
erweitern. Während Holmberg Beschwerden über den Zusammenhang von
Misständen im Dissertationenaustausch mit den deutschen Zeitschriftenpreisen
vorbringt, möchte ich in die Behandlung des Themas die Frage einbeziehen,
welche überflüssigen Ausgaben den Bibliotheken überhaupt durch Misstände
im Dissertationswesen verursacht werden. Da ich auf diesem Gebiet lange
zurückliegende Erfahrungen habe, sei es mir gestattet, dieses zunächst zu
berühren.
Dissertationen als selbständige Werke oder Reihenwerke im
Buchhandel ausserhalb Deutschlands.
In meiner Tätigkeit zur Ergänzung der Kriegslücken in den deutschen
Bibliotheken als Geschäftsführer des Bibliotheks-Ausschusses der
Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft machte sich bald der Übelstand fühlbar,
dass gekaufte Einzelwerke sich bei genauerer Betrachtung als unveränderte
Abdrucke von Dissertationen herausstellten, die als solche bereits in den
Besitz der von der Notgemeinschaft belieferten Bibliotheken gelangt waren.
Dieses Übel betraf eigentlich alle Länder und hatte einen derartigen
Umfang, dass wir uns bald gezwungen sahen, bei unseren Bestellungen im
ausländischen Buchhandel den Sondervermerk zu machen, dass alle derartigen
ursprünglich als Dissertation erschienenen und verfassten Einzelwerke von
vornherein von der Lieferung auszuschliessen seien. Mit den Buchhändlern
zahlreicher Länder ist in diesen Fragen eine lebhafte Korrespondenz geführt
worden, die insofern unerfreulich war, als auch die Buchhändler dieser
Länder vielfach die Sachlage nicht übersehen konnten und guten Glaubens Werke
1 Zentralblatt für Bibliothekswesen, Bd 52, 1935. S. 252 ff.
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