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ZU k KENNTNIS DER CORONA EINIGER PASSIFLOREN 77
wird; dass die Kolibrizunge auch in die Tiefe der Nektarhöhle
hineindringen kann, ist wohl nicht ausgeschlossen. Für die Bombus- und
Xylocopa-Weibchen ist der Blütencylinder entschieden zu tief und zu
eng: der Zwischenraum zwischen Cylinderwand und Gynandrophor ist
bei einer Röhrentiefe von 2 cm nur etwa 3 mm breit!
Die Blüte der P. vitifo/ia, obgleich scheinbar von einfachem Bau,
erweist sich somit als eine Nektarblüte sehr hohen Ranges, wie sie auch
durch ihre Grösse, lebhafte Farbe (scharlach- oder mennigrot) und
reichliches Blühen (in Matto-Grosso sah ich die Blüten von November bis
April) zu den prachtvollsten und bedeutendsten Blüten der
südamerikanischen Vegetation gehört.
Sehl ussbemerku ngen.
In dieser Darstellung habe ich nur ausnahmsweise die mir aus der
Natur bekannten Arten mit den von anderen Verfassern abgebildeten
verglichen. Es ist nämlich leicht möglich, dass Abbildungen von
Passiflora-VAütcn etwas schematisiert werden; in anderen Fällen hat es
den Anschein, als ob eine sonst gute Figur nicht das Verhalten des
Corona-Apparates während der Anthese angibt, sondern ein zu frühes
oder zu spätes Stadium repräsentiert. So z. B. sind die Abbildungen in
Flora Brasil., fasc. 57, für floristische Zwecke sehr gut, aber nicht alle
gestatten ein sicheres Urteil über die Bedeutung und Funktionen der
verschiedenen Corona-Abschnitte. Dasselbe gilt auch von den Analysen,
die z. B. den künstlerischen Tafeln in Bot. Mag., Bot. Reg. u. a.
Werken beigegeben sind.
Die Anzahl der von mir hier besprochenen Arten ist freilich zu
gering, um allgemeine Schlüsse für die ganze Gattung zu gestatten.
Mir scheinen indessen auf der Basis der gefundenen Ergebnisse gewisse
Schlussfolgerungen berechtigt zu sein, die sich vielleicht als für die
Passifloren insgemein gültig erweisen werden.
1) Die Gattung enthält Arten von biologisch etwas ungleichem
Range, was besonders in dem einfacheren oder kunstreicheren Bau des
Corona-Apparates seinen Ausdruck findet.
2) Bei sämtlichen Arten sind drei Hauptabschnitte des im weitesten
Sinne sogenannten Corona-Apparates zu erkennen und zwar:
erstens eine perigoniale Abteilung zum Schauapparat, zum
Empfang der Besucher und zur Gestaltgebung des Blüteneinganges;
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