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roIi. e. fries
In besonders ausgeprägtem Grade kommen solche Luftwurzeln in
den subtropischen Wäldern vor, welche die östlichen Abhänge der
Cor-dilleren im nördlichen Argentinien und Südbolivia bedecken. Lorentz1
erwähnt dieselben auch in seiner vortrefflichen Schilderung der
Vegetation Argentiniens; »zwischen den Stämmen schlingen sich häufig
gewaltige Lianen — — —, oft Luftwurzeln nach der Tiefe herabsendend.»
Eine nähere Angabe darüber, welches die luftwurzelerzeugende Art
oder Arten in diesen Gegenden sind, liefert er jedoch nicht.
Ebensowenig gibt Hieronymus 2 in der Schilderung der Wälder Tucumans
ingendwelchen Aufschluss darüber.
Während eines Aufenthaltes in den betreffenden Gegenden 1901
—02 widmete ich dieser Sache einige Aufmerksamkeit und beobachtete
dabei zwei Arten, die diese tauförmigen Nährwurzeln aussenden, die
eine zur Familie Vitaceae gehörig, die andere eine Cucurbitacee. Meine
Notizen hierüber wie auch Untersuchungen des mitgebrachten Materiales
seien hier mitgeteilt als ein kleiner Beitrag zur Kenntnis der
Morphologie und Anatomie dieser Arten.
Was zunächst die erwähnte Vitacee anbelangt, so war dies eine
der allgemeinsten, wenn nicht die allergewöhnlichste aller Lianen in
den an Lianenvegetation so reichen Wäldern rings um die Sierra S:a
Barbara in Nordargentinien. Sie gehörte zu den zur Trockenzeit
entblätterten Arten, und da ich nur während dieser Periode jene Gegenden
besuchte, konnte ich für eine vollständige Bestimmung kein
hinreichendes Material einsammeln. Sie gehört zur Gattung Cissus, betreffs der
Art aber wage ich mich nicht zu äussern. Bei dieser Art waren lange,
tauförmige Luftwurzeln besonders gewöhnlich.
Die Art gehört dem Hochwald an und klettert nach den Kronen
der höchsten Waldbäume hinauf, um dort oben ihr Blätterwerk zu
entwickeln. Der Stamm derselben, der 6—7 cm im-Durchm. erreichen
konnte, sandte in verschiedener Höhe Luftwurzeln aus, sowohl weiter
unten als oben in den Baumkronen; es wurde eine solche von 12 m
Länge gemessen, doch waren auch bedeutend längere vorhanden. Die
Ausgangsstellen derselben schienen, wenn keine äussere Verletzung
stattgefunden hatte, stets die Nodi zu sein. Doch sah man sehr häufig,
wenn ein Stamm verletzt wurde, dass dann aus der Wunde Luftwurzeln
entsprossen. Längs den Wegen im Walde, wo die Owv«-Stämme beim
1 I1. G. Lorentz, Vegetationsverhältnisse Argentiniens p. 125 in R. Napp, Die
Argentinische Republik, 1876.
- G. Hieronymus, Ohservaciones sobre la vegetacion de la provincia de
Tucu-man (in Bol. de la Acad. nac. de cieneias exactas en Cördoba. I. 1875).
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