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C ber postflorale nektarien
285
I’flanzcn einen Schutz gegen die Angriffe der Schädlinge zu bereiten,
halte ich für verfrüht. Und was die postfloralen Nektarien betrifft, kann
ich, ehe noch keine direkten Beobachtungen und Experimente hierüber
vorliegen, und die habe ich keine Veranlassung gehabt für diese Un
tersuchung anzustellen, daher keine bestimmte Meinung über die
schützende Bedeutung der von mir festgestellten Ameisenbesuche aussprechen.
Es hesse sich ja auch denken, dass sie in gewissen Fällen eine für die
Ökologie der Pflanze gleichgültige Erscheinung wären. Doch glaube
ich keineswegs, dass die indifferenten oder, wenn man lieber will,
unwillkommenen Besuche von Dipteren, Wespen usw., die ich
ausnahmsweise neben denen von Ameisen beobachtet habe, hierfür zeugen.
Auch tatsächlich phylakteriologisch wirksame extranuptiale Nektarien,
z. B. bei gewissen Vicia-Arten, sind indifferenten Besuchen derselben
Art ausgesetzt.
Aber wir gelangen nun zu der Frage, die, was die vorher
bekannten extrafloralen Nektarien betrifft, im Vorigen verneint worden ist:
stehen die postfloralen Nektarien in irgend welcher Beziehung zu den
Elaiosomen ?
Bei 3 Gattungen, Euphorbia. Galcobdolon und Lamitim, kommen
sie zusammen vor.’
In Bezug auf Euphorbia fällt die Antwort verneinend aus. In der
Samenreife haben nämlich ihre Nektarien schon lange zu fungieren
aufgehört.
Anders verhält es sich mit den beiden Labiaten-Gattungen und
ihren mit Elaiosom ausgerüsteten Teilfrüchten. Es dürfte nicht in
Abrede zu stellen sein, dass, wenn auch die Ausscheidung des Nektars
in den Fruchtkelchen zu der Zeit, wo die Fruchtablösung beginnt,
aufgehört hätte, Ameisen — vor allem der überaus wichtige Samensucher
I^asius niger — immer wieder über sie hin- und herziehen müssen,
wenn sie den Zucker der darüber befindlichen Blütenkränze aufsuchen.
Ich habe denn auch bei L. album tatsächlich beobachtet (vgl. Entwurf,
p. 107), dass Lasites niger Teilfrüchte aus den Kelchen herauszieht und
sich mit ihnen entfernt. — Dass in ein paar Experimenten präparierte
Lamium-Teilfrüchte so schnell entfernt wurden, wie es z. B. im Exp. 6
(Entwurf p. 107) unter iL. album geschah, mag vielleicht darauf
zurückzuführen sein, dass noch Zucker der postfloralen Nektarien n-, ihren
Oberflächen klebte.2
1 Sernander, Entwurf, pp. 106, 107, 128.
* In diesem Zusammenhange verdient die von w. Burck (Beiträge zur Kenntniss
der mvrmecophilen Pflanzen in Annales du Jardin de Buitenzorg. 10. Leide 1891)
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