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(1947-1957)
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Hier spricht Kanada

Kanadas Indianerstämme haben fast jeder für sich eine ausgesprochene
Stammeskultur und Kunst entwickelt. Denn wenn sie auch alle Indianer
waren und sind, so lebten doch die Irokesen im ëstlichen Teil des Kontinents,
oder die Cree-Indianer im Mittelwesten, oder die Haida an der pazifischen
Kiiste—sie alle lebten und entwickelten sich auf verschiedene Art und Weise.
Die Irokesen etwa waren die ersten, die sich in festen D6rfern dauernd nieder-
liessen, die einen Altestenrat als ihre Regierung wählten, und die Ackerbau
trieben. Aber nach den kiinstlerischen Zeugnissen zu urteilen, die sie hinter-
lassen haben, beschäftigten sie sich mehr mit der Organisation ihres Lebens
als mit seiner künstlerischen Ausgestaltung. Und sie schnitzten und bemalten
vor allem groteske Masken, um bôse Geister fortzutreiben.

Die Cree-Indianer werden oft die ‘geometrischen Indianer’ genannt—auf
ihren Zelten, ihren Kleidern und Sätteln finden wir Dreiecke, Vierecke oder
andere Anordnungen von Linien in allen môglichen Farben als Schmuck.
Allerdings hielten sie auf ihren Zelten auch ihre kriegerischen Abenteuer gegen
die Schwarzfuss-Indianer und Sioux im Bilde fest.

Ganz anders aber lebten die Haida und andere Stamme im milden Klima
des Gebietes, das heute Britisch Kolumbien ist. Hier war das Leben leicht;
Fischreichtum und Waldbestände reduzierten Ernährung und Wohnungsbau
zu Problemen geringeren Ausmasses. Und hier entwickelte sich eine
verfeinerte Kultur, die einen hochausgebildeten künstlerischen Ausdruck
fand; eine Kunst, allerdings, die ihren festen Platz in der sozialen Struktur
dieser Stamme einnahm.

Der ‘Weisse Mann’, besonders Kanadier unserer Generation, begann
in der letzten Zeit, sich mehr und mehr mit indianischer Kunst zu beschäftigen
und die ihr zugrundeliegende Philosophie zu verstehen. Maler und Musiker
vor allem greifen auf indianische Motive zuriick. Emily Carr, eine der gröss-
ten Kiinstlerinnen unseres Landes, hat wahrend: ihrer Schaffenszeit viel mit
Indianern gelebt, tiber sie geschrieben und ihre Symbolwelt in zahlreichen
Bildern in all ihrer Ausdruckskraft festgehalten.

Alle Bilder auf diesen beiden Seiten stellen

indianische Kunst dar. Die Reproduktion

(links) eines Gemäldes von Emily Carr,

“Blunden Harbour”, ziegt die Wirkung

indianischer Aestaltungskraft auf die grosse
kanadische Malerin.

Die mit Sternen geschmückte Trommel

(unten) stammt von den Kwakuitl-India-

nern an der pazifischen Nordwest-kiiste
Kanadas.

HH SRA

(4

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