- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Bewusstsein dagegen erkennt den späteren Standpunkt als dadurch
entstanden, dass der vorhergehende sich selbst negiert hat. Für es
enthält daher der neue Standpunkt stets den vorhergehenden, das
Resultat ist nicht ein leeres Nichts, sondern Negation des
Vorhergehenden, das damit in jenem enthalten ist. Der Fortgang ist
daher ein Fortgang zu immer konkreterem Inhalt. »Dieser
Umstand ist es, welcher die ganze Folge der Gestalten des
Bewusstseins in ihrer Notwendigkeit leitet. Nur diese Notwendigkeit selbst
oder die Entstehung des neuen Gegenstandes, der dem Bewusstsein,
ohne zu wissen, wie ihm geschieht, sich darbietet, ist es, was
für uns gleichsam hinter seinem Rücken vorgeht. Es kommt
dadurch in seine Bewegung ein Moment des Ansich- oder
Fürunsseins, welches nicht für das Bewusstsein, das in der Erfahrung
selbst begriffen ist, sich darstellt; der Inhalt aber dessen, was uns
entsteht, ist für es, und wir nur begreifen das Formelle derselben
oder sein reines Entstehen; für es ist dies Entstandene nur als
Gegenstand, für uns zugleich als Bewegung und Werden. Durch
diese Notwendigkeit» etc. (s. das Zitat von S. 60).

Dies ist offenbar ein Versuch, zu erklären, wie die
Phänomenologie gleichzeitig Einleitung zur Wissenschaft, der Weg des
Bewusstseins zur Wissenschaft und doch selbst Wissenschaft sein
kann. Hier unterscheidet nun Hegel zwischen dem einen und dem
anderen Charakter derselben. Als Wissenschaft ist sie nicht der
Weg des Bewusstseins zur Wissenschaft so, dass das sich
entwickelnde Bewusstsein in dieser Entwicklung wissenschaftliches
Denken wäre. Damit ist gegeben, dass die Phänomenologie als
propädeutisch nicht Wissenschaft sein soll. Propädeutisch kann sie
ja nur für das Bewusstsein sein, das zur Wissenschaft hingeführt
werden soll. Die Propädeutik ist das von diesem Bewusstsein in
dieser seiner Entwicklung Gedachte. Dieses ist aber nicht Wissenschaft,
sondern zufällige Erfahrung, in gleicher Weise wie die Einleitung
zur enzyklopädischen Logik. Die Phänomenologie als Wissenschaft
dagegen ist nach der hier gegebenen Darstellung nicht
der Weg des Bewusstseins zur Wissenschaft, nicht das von dem
Bewusstsein in seiner Entwicklung zur Wissenschaft Gedachte,
sondern das Denken des diese Entwicklung Betrachtenden. Klar
ist indessen, dass Hegel diese beiden Dinge vertauscht, die er hier
zugleich unterscheidet. Ihren Charakter als Einleitung sollte ja
die Phänomenologie nur als propädeutisch besitzen. Ihre Eigenschaft,
bei der Darstellung der Wissenschaft zuerst zu kommen,

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