- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
147

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 147
sie ja ihre Existenz unabhängig von dem Ersteren. Nun kann in-
dessen etwas Voraussetzung für Mehreres sein. So soll die Exi-
stenz der Figur Voraussetzung sowohl für die Existenz des Qua-
drats als für die des Dreiecks sein. Wäre nun das Vorausset-
zungsverhältnis objektiv, so müsste gesagt werden, dass die Exi-
stenz der Figur durch die des Quadrats gegeben ist. Dann aber
kann sie nicht auch durch die des Dreiecks gegeben sein, denn
solchenfalls wäre ja die Existenz der Figur auch gegeben, ohne
mit der des Quadrats gegeben zu sein. Die Wirklichkeit der Fi-
gur überhaupt müsste aber mit der des Quadrats gegeben sein.
Es wäre nicht nur so, dass die Wirklichkeit der Figur in einem
bestimmten Falle mit der des Quadrats gegeben wäre, sondern die
Existenz der Figur überhaupt wäre mit der des Quadrats gegeben,
wenn die Figur objektiv Voraussetzung für das Quadrat wäre.
Dann wäre die Figur auch nur mit dem Quadrat, die Figur könnte
dann nur bei dem Quadrat existieren. Damit wäre ausserdem
das Quadrat auch Voraussetzung für die Figur. Die Voraussetzung
wäre auch voraussetzend und damit Grund. Die Voraussetzung
geht ja nämlich in spätere Momente des Systems als in ihren
Grund über. Daher wird auch der Grund als logisches Prius im Ver-
hältnis zur Folge bezeichnet. Wir gingen davon aus, dass logisches
Prius Voraussetzung bedeute. Das logisch Folgende sollte dann
das Voraussetzende sein. Wenn als Grund zu etwas das bezeich-
net wird, mit dessen Wirklichkeit dieses Etwas gegeben ist, und
woraus dessen Wirklichkeit demnach folgt, so ist auch der Grund
nach dem oben Gesagten dasselbe wie das Voraussetzende und die
Folge dasselbe wie die Voraussetzung. Wenn man auch zwischen
lügischem Grund und Realgrund unterschiede und meinte, dass der
Realgrund eins sei mit der Voraussetzung, so ist doch der logische
Grund eins mit dem Voraussetzenden. Ist das Quadrat, so ist Figur.
Hier ist die Existenz des Quadrats als logischer Grund zu der der
Figur angenommen, die Existenz der Figur aber als Voraussetzung
für die des Quadrats. Wird die Voraussetzung als logisches Prius
im Verhältnis zu dem Voraussetzenden bezeichnet, so nmss der
Grund das logisch Folgende im Verhältnis zur Folge sein. Und
umgekehrt, wird der Grund als logisches Prius im Verhältnis
zur Folge bezeichnet, so muss die Voraussetzung als das logisch
Folgende im Verhältnis zu dem, was die Voraussetzung hat, auf-
gefasst werden. Die Dialektik, die sich bei der Behandlung dieser
Begriffe zeigt, indem die Voraussetzung bald als dasselbe wie der

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