- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
165

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 165
besonderen Begriff denken will, der von den Zusammenfallenden
als objektive ßestimmmig gedacht werden kann. Wäre die Iden-
tität auf diese Weise ein besonderer objektiver Begriff, so wäre
er Bestimmung bei jedem Anderen und demnach Genus summum.
Das ein solches aber unmöglich anzunehmen ist, wird später gezeigt
werden.
Ebenso wie mit der Identität verhält es sich auch mit dem
Begriff des Unterschiedes. Dass dieser bei Hegel etwas rein Sub-
jektives sein muss, folgt bereits daraus, dass er Unterschied und
Negation identifiziert. »Der Unterschied ist die Negativität, welche
die Reflexion in sich hat; das Nichts, das durch das identische
Sprechen gesagt wird ; das wesentliche Moment der Identität selbst,
die zugleich als Negativität ihrer selbst, sich bestimmt und unter-
schieden vom Unterschied ist, . Im absoluten Unter-
schiede des A und nicht-A von einander ist es das einfache Nicht,
was als solches denselben ausmacht.»^ Gleichwie die Identität
kann aber auch nicht der Unterschied ein besonderer objektiver
Begriff sein, der als solcher als Bestimmung bei jedem Anderen
gedacht werden muss. Solchenfalls wäre der Unterschied selbst
unterschieden. Zu sagen, dass etwas unterschieden sei, hiesse ihm
eine besondere Bestimmung beilegen, welche Bestimmung dann
ihrerseits unterschieden sein müsste. Mit diesen Voraussetzungen
aber zu sagen, dass Unterschied unterschieden sei, wäre eine Un-
möglichkeit. Da dieses Urteil nicht als ein identisches Urteil auf-
gefasst werden dürfte, so sagte es einen Unterschied zwischen Un-
terschied und Unterschied aus, der andererseits kein Unterschied
wäre. Man kann auch sagen, dass damit ein Genus summun an-
genommen wäre, was, wie gesagt, später als eine Unmöglichkeit nach-
gewiesen werden wird. Der Unterschied kann demnach nicht als ein
besonderer objektiver Begriff aufgefasst werden. Das, was objektiv
vorliegt, wenn A als unterschieden von B bezeichnet wird, ist A
und B. Da somit verneint wird, dass der Unterschied ein objek-
tiver Begriff ist, der .A und B zukommt, darf man natürlich nicht
den Schluss ziehen, dass A objektiv mit B zusammenfällt. Das
Zusammenfallen ist, wie gezeigt worden, ebensowohl ein subjek-
tiver Begriff, und die Aussage des Zusammenfallens legt der Sache
keine objektive Bestimmung bei. Auch ist hier nicht gesagt, dass
nicht in der Aussage, dass A von B unterschieden ist, ein völlig
1 Log. I2, S. 36, 37.

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