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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 173
auch das Aufgefasste. Sind indessen auffassend und aufgefasst als
Bestimmungen in ein und demselben enthalten, so ist das in der
Auß’assung Auß’assende dasselbe wie das Aufgefasste, was früher
gezeigt ist. Damit ist die Auffassung als Subjekt-Objektivität ge-
dacht. Dann ist indessen auch das Subjekt als solches eins mit
dem Objekt und jede Auffassung Selbstauffassung. Solchenfalls ist
aber auch jeder Begriff, als eins mit der falschen Auffassung davon,
falsch, und auch die wahre Auffassung ist als solche falsch. —
Der Widerspruch muss notwendig als subjektiv gedacht werden,
w^oraus folgt, dass der Hegeische Prozess subjektiv und das Pro-
blem das erkenntnistheoretische ist.
Einerseits kann es ja eigentümlich erscheinen, dass scharfsin-
nige Denker einen so absurden Standpunkt einnehmen können,
andererseits aber beweist es eine ungewöhnliche Stärke der Konse-
quenz, diese Schlüsse aus den Voraussetzungen zu ziehen. Es
zeigt vielleicht im Grunde grössere logische Kraft, den Widerspruch
einzusehen und anzuerkennen, als sich dessen unbewusst zu blei-
ben. Wenn man Hegels Standpunkt als vollkommen gedankenlos
abfertigt, da er das äusserste und notwendigste Fundament alles
Denkens verneint, so darf man nicht vergessen, dass es doch noch
scharfsinnige Denker giebt, die ebenso kühn sind, ja, noch rück-
haltloser als Hegel den Widerspruch als notwendige Voraussetzung
des Denkens annehmen, so dass die Wirklichkeit nur wider-
sprechend gedacht werden kann. So sagt z. B. Vitalis Nor-
ström: »Die Wirklichkeit ist ein Gedanke, der kein Gedanke ist,
eine unterbewusste und unterobjektiv-einfache Ganzheit, die jedoch
zugleich stets auf irgend eine Weise und in irgend einem Grade
in das Bewusstsein fällt und dort zum Objekt isoliert wird. Hierin
liegen nicht nur Schwierigkeiten, sondern ein wirklicher Wider-
spruch, der Widerspruch, auf den man bei allen Grenzbegriffen
stösst, und der sich nicht beseitigen lässt. — — —. Eine einge-
sehene und anerkannte IrrationaUtät ist weit rationeller als nur
vorgegebene und scheinbare Rationalität.»^
d. Über die Versuche, Hegels Lehre vom Widerspruch
anders zu deuten.
Der Widersinn, der in der Annahme hegt, dass der Wider-
spruch objektiv ist, dass die Wirklichkeit nur auf eine wider-
sprechende Weise gedacht werden kann, hat mehrere Hegelianer
^ »Dogmatism», in »Festskrift tillägnad E. 0. Burman>, S. 81.
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