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172 A. Phalen,
der Gegenstand selbst nicht wahr aufgefasst werden, so könnte
auch darüber, ob das Denken des Gegenstandes wahr oder falsch
ist, nichts ausgesagt werden. Soll die Auffassung eines Gegen-
standes als solche widersprechend sein, so muss auch, da mit die-
ser Auffassung als solcher der Charakter von widersprechend nicht
gegeben ist, in dem Charakter des betreffenden Gegenstandes
selbst liegen, dass er nur widersprechend gedacht werden kann.
Solchenfalls muss der Widerspruch der Bestimmtheit des Gegen-
standes angehören, und zwar so, dass es nicht nur eine wider-
sprechende Auffassung wäre, sondern so, dass in dem Begriffe
der widersprechenden Auffassung von diesem Gegenstande das
»widersprechend» dem Gegenstand angehörte. Der Widerspruch
wäre objektiv. Dass der Widerspruch objektiv ist, bedeutet um-
gekehrt, dass etwas nur widersprechend gedacht werden kann,
d. h. es kann nur mit einer Bestimmtheit gedacht werden, die
zugleich betreffs desselben verneint werden muss. Damit ist dann
das Wahre als falsch und das Falsche als wahr gedacht.
In der Annahme, etwas könnte nur auf eine widersprechende
Weise aufgefasst werden, liegt auch nicht nur die Annahme, dass
ein Bestimmtes auf eine Weise ist, auf die es nicht ist, dass eine
bestimmte Wahrheit falsch und eine bestimmte Falschheit wahr
ist. Dies bedeutet nämlich eo ipso, dass das Wahre als sol-
ches falsch, und das Falsche wahr ist. Sagt man, dass A B
ist, so folgt daraus unmittelbar, dass es wahr ist, dass A B
ist und umgekehrt. Ist nun A auch nicht B, so ist es also falsch,
dass es wahr ist, dass A B ist. Da nun A wirklich B sein soll
und zugleich nicht, so ist damit gesagt, dass es falsch ist, dass ein
bestimmtes Wahres wahr ist. Damit, dass es wahr ist, ist es also
auch nicht wahr, sondern zugleich falsch. Das Wahre ist also
selbst falsch und das Falsche wahr. Es ist falsch, dass die Wahr-
heit einem Bestimmten, dem sie zugehört, zugehört. Es ist also
falsch, dass Wahrheit Wahrheit ist. IJie Wahrheit ist also selbst
Falschheit. — Das Gleiche geht auch daraus hervor, dass die
Annahme, dass etwas nur widersprechend gedacht werden kann,
in sich schliesst, dass dieses Denken Subjekt-Objektivität ist. Wird
angenommen, dass etwas nur auf eine widersprechende Weise ge-
dacht werden kann, so bedeutete dies ja, dass der Widerspruch,
der der Auffassung angehört, auf das Aufgefasste übertragen wor-
den ist, dass er -sowohl dem Auffassenden als dem Aufgefassten
angehört. Das Widersprechende ist dann das Auffassende, aber
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