- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
205

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 205
ist indessen nur auf die Weise möglich, dass die Vorstellung des
Resultates Ursache ist. So lautet Kant’s Räsonnement, und
Kant’s Zweckbegriff ist es, von dem Hegel ausgeht. Damit das
Resultat selbst bestimmend gedacht werden könne, sei eine an-
dere Anschauung erforderlich als die zeitliche, in welcher stets
das Ganze das Nachfolgende ist. Nun ist jedoch die Idee von
dem Ganzen als die Teile bestimmend ein notwendiges regulati-
ves Prinzip. Dies könnte von uns, die wir in der Form der Zeit
auffassen, nur so gedacht werden, dass die Vorstellung von dem
Ganzen als Ursache gefasst wird. Der Begriff der Vorstellung von
dem Ganzen als Ursache ist daher ein notwendiges regulatives
Prinzip bei der Naturerklärung. Dass dies Kant’s Gedankengang
ist, wird sich später bestätigen, wenn sein Zweckbegriff und des-
sen Verhältnis zu dem Hegels etwas näher untersucht werden
wird. In diesem Zweckbegriff ist also das Bewusstsein gedacht.
Hegel akzeptiert, wie erwähnt, den Kantischen Zweckbegriff.
»Eines der grossen Verdienste Kant’s um die Philosophie besteht
in der Unterscheidung, die er zwischen relativer oder äusserer
und zwischen innerer Zweckmässigkeit aufgestellt hat; in letzterer
hat er den Begriff des Lebens, die Idee, aufgeschlossen und damit
die Philosophie, was die Kritik der Vernunft nur unvollkommen,
in einer sehr schiefen Wendung und nur negativ tut, positiv über
die Reflexionsbestimmungen und die relative Welt der Metaphysik
erhoben.»^ Aber er opponiert gegen die blosse regulative Be-
deutung des Kantischen Zweckbegriffs. »Aber die Zweckbeziehung
ist darum nicht ein reflektierendes Urteilen, das die äusserlichen
Objekte nur nach einer Einheit betrachtet, als ob ein Verstand
sie zum Behuf unsers Erkenntnisvermögens gegeben hätte, son-
dern sie ist das an und fürsichseiende Wahre, das objektiv urteilt,
und die äusserliche Objektivität absolut bestimmt.»^ Hiermit ist in-
dessen nicht der subjektive Charakter des Zweckbegriffs aufgehoben,
es ist damit nur gesagt, dass man nicht allei7i die Wirklichkeit so zu
betrachten hat, als wäre sie durch die Vorstellung von dem Gan-
zen bestimmt, sondern dass sie es auch wirklich ist. Die Betrach-
tung ist als die Wirklichkeit bestimmend und eins damit gedacht.
Man könnte auch einwenden, dass Hegel das Zweckmässige als
etwas auffasst, das nicht nur durch die Vorstellung des Ganzen^
sondern durch das Ganze selbst bestimmt ist. Dies ist auch richtig,
aber nur weil das Ganze und die Vorstellung des Ganzen für
1 Log. II, S. 207.
^ S. 210.

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