- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
233

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 233
dig macht. Das Denken ist der absolute Richter, vor dem der
Inhalt sich bewähren und beglaubigen muss».^ »Die Form aber,
wodurch der an und für sich allgemeine Inhalt erst der Philosophie
angehört, ist die Form des Denkens, die Form des Allgemeinen selbst.
In der Religion ist dieser Inhalt aber durch die Kunst für die unmit-
telbare äussere Anschauung, ferner für die Vorstellung und die Emp-
findung. Die Bedeutung ist für das sinnige Gemüt; sie ist das
Zeugnis des Geistes, der solchen Inhalt versteht. Es ist, um dies
deutlicher zu machen, an den Unterschied zu erinnern zwischen
dem, was wir sind und haben, und zwischen dem, wie wir das-
selbe wissen, d. i. in welcher Weise wir es wissen, d. i. als Ge-
genstand haben. Dieser Unterschied ist das unendlich Wichtige,
um das es sich allein in der Bildung der Völker und der Individuen
handelt, und was oben als der Unterschied der Entwicklung da
gewesen ist. Wir sind Menschen und haben Vernunft; was mensch-
lich, was vernünftig überhaupt ist, widerklingt in uns, in unserem
Gefühl, Gemüt, Herz, in unserer Subjektivität überhaupt. Dieser
Widerklang, diese bestimmte Bew^egung ist es, worin ein Inhalt
überhaupt unser und als der unsrige ist. Die Mannigfaltigkeit von
Bestimmungen, die es enthält, ist in dieser Innerlichkeit konzen-
triert und eingehüllt: ein dumpfes Weben des Geistes in sich, in
der allgemeinen Substantialität. Der Inhalt ist so unmittelbar iden-
tisch mit der einfachen abstrakten Gewissheit unserer selbst, mit
dem Selbstbewusstsein. Aber der Geist, weil er Geist ist, ist ebenso
wesentlich Bewusstsein. Die in sein einfaches Selbst eingeschlos-
sene Gedrungenheit muss sich gegenständlich werden, sie muss
zum Wissen kommen; und in der Art und Weise dieser Gegen-
ständlichkeit, der Art und Weise hiermit des Bewusstseins, ist es,
dass der ganze Unterschied liegt. Diese Art und Weise erstreckt
sich von dem einfachen Ausdrucke der Dumpfheit der Empfindung
selbst bis zur objektivsten, der an und für sich objektiven Form?
dem Denken, — — —. Ob nun gleich in der wahrhaften Re-
ligion das unendliche Denken, der absolute Geist, sich offenbar
gemacht hat und offenbar macht: so ist das Gefäss, in welchem
es sich kund tut, das Herz, das vorstellende Bewusstsein und der
Verstand des Endlichen. Die Religion ist nicht nur überhaupt an
jede Weise der Bildung — »den Armen wird das Evangelium ge-
predigt» — gerichtet: sondern sie muss, als Religion ausdrückhch
an das Herz und Gemüt gerichtet, in die Sphäre der Subjektivität
’ Phil, der Rel. 11, S. 287.

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