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234 A. Phalen,
hereintreten, und damit in das Gebiet der endlichen Vorstellungs-
weise» ^ Dies, dass in der Religion Gott in der Form der Vor-
stellung gegeben ist, bedeutet, dass in derselben der Gegensatz
zwischen Subjekt und Objekt in dem Bew^usstsein in derselben
noch nicht überwunden ist. »In der Religion, als der näch-
sten und unvermittelten Offenbarung Gottes, kann nicht nur die
Form der Vorstellungsweise und des reflektierenden endlichen
Denkens allein diejenige sein, unter der er sich Dasein im Be-
wusstsein giebt, sondern diese Form soll es auch sein, unter der
er erscheint; — — ~: denn eben das, was endlich und äusser-
lich ist, ist nicht mehr das, was an sich ist, sondern was für
ein Anderes, was ins Verhältnis getreten ist. Aber indem nun an-
dererseits das Wahre und Ewige gewusst werden, d. i. in das end-
liche Bewusstsein treten, für den Geist sein soll: so ist dieser Geist,
für welchen es zunächst ist, der endliche, und die Weise seines
Bewusstseins besteht in den Vorstellungen und Formen endlicher
Dinge und Verhältnisse»^. »Die Stellung der Religion ist diese,
dass die Offenbarung der Wahrheit, die durch sie an uns kommt,
eine dem Menschen äusserlich gegebene ist; deshalb behauptet
man auch, er habe sich darin in Demut zu bescheiden, indem die
menschliche Vernunft für sich nicht darauf kommen könne»^. Dass
in der Religion Gott in der Form der Vorstellung gegeben ist, be-
deutet also, dass er in derselben als Gegenstand, Objekt, für das
Bewusstsein des Menschen Äusseres ist. Hierin liegt also aufs
neue eben der erkenntnistheoretische Gegensatz.
Dieser wird erst in der Philosophie, dem denkenden Bewusst-
sein, überwunden, das also die wahre Subjekt-Objektivität ist. Dies
stimmt ja auch mit der Darstellung des Begriffs der absoluten
Wahrheit in der Logik überein. Die Philosophie, das Resultat der
Entwicklung des Geistes, ist also eben Einheit des Bewusstseins-
subjekts und des Objektes desselben. Der Gegensatz, der erst mit
dem Resultat gelöst wird, ist demnach der erkenntnistheoretische.
Zwar könnte gesagt werden, dass ja erst mit dem Resultat überhaupt
ein Widerspruch vollständig gelöst wird, das beruht dann aber darauf,
dass erst mit dem Bewusstsein sgegensatz überhaupt ein Gegensatz
vollständig gelöst wird, mit dieser aber dagegen notwendig. Da
er der letzte, schärfste Gegensatz ist, der erst mit dem Resultat
^ Gesch. der Phil. 1, S. 83—85.
2 S. 86.
8 S. 86.
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