- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
245

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 245
kann also nur als sich hervorbringend gedacht werden. Man kann
nicht einwenden, dass ein Hervorbringen seiner selbst widersinnig
ist, denn diese Widersinnigkeit trifft jedes Hervorbringen. Auch das
Hervorbringen von etwas im Hervorbringenden Enthaltenem, das
nicht dieses selbst ist, ist eben dieselbe Verdoppelung von Ein und
demselben, Verschiedenheit in Identität. Man erreicht hier auch
nichts mit der Einführung der Begriffe Potentialität und Aktualität,
denn, wie früher nachgewiesen worden ist, ist damit eben diese
Identität der Verschiedenen gedacht. Das Hervorbringende ist also
notwendig mit dem Hervorgebrachten identisch, gleichzeitig damit,
dass es davon verschieden ist. — Man kann natürlich auch sagen,
da das Hervorgebrachte im Hervorbringenden enthalten sein muss,
mit demselben aber doch nicht identisch sein kann, so kann es
nur eine Bestimmung oder ein Teil davon sein. Die TotaUtät,
das Ganze, ist damit als seine Teile hervorbringend gedacht, und
die Teile sind von dem Ganzen abhängig.
Wir gingen davon aus, dass das Hervorbringende die Ursache
war, das Hervorgebrachte die Wirkung. Durch die Identität zwischen
dem Hervorbringenden und Hervorgebrachten kann aber das Ver-
hältnis umgekehrt werden. Man sagt gewöhnlich, dass die Exis-
tenz der Wirkung nur mit der der Ursache gegeben ist, nicht
aber umgekehrt, und eben hierin soll die Abhängigkeit der Wir-
kung von der Ursache liegen. Ist aber die Existenz der Wirkung
mit der der Ursache gegeben, so gilt es auch umgekehrt, dass die
Existenz der Ursache mit der der Wirkung gegeben ist. Wir erin-
nern hier an einen Gedankengang, den wir bei der Behandlung
der Begriffe Voraussetzung und Voraussetzendes dargestellt haben.
Wenn die Existenz von A mit der Existenz von B gegeben ist,
so kann sie nicht auch mit etwas Anderem gegeben sein. Es ist
nicht so, dass ein gewisses A mit B, ein Anderes mit G verbunden
sein soll, sondern in beiden Fällen ist es eben A. Sonst wäre
nicht die Existenz eben von A von der des B abhängig. Das Spezi-
fizierende könnte nur sein, dass es in dem einen Falle A ist, das
mit B, in dem Anderen Falle A, das mit G verbunden ist. Sol-
chenfalls gerät man aber in einen unendlichen Begress. Ist also
die Existenz von A mit der von B gegeben, so kann es nicht auch
mit G gegeben sein. Ist die Wirklichkeit von Etwas gegeben, so
kann sie nicht als aufs neue gegeben bezeichnet werden, ohne dass
es sich hierbei um verschiedene Fälle handelte, wodurch jedoch die
Sache auch’ nicht besser gemacht würde. In solchem Falle ist

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