Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 301
dass Sein Nichts ist, das Sein ist. Soll auf diese Weise ein Fort-
gang über Sein und Nichts hinaus geschehen können, so muss in
dieser Verbindung von Sein und Nichts, in dem Begriffe Sein, da&
Nichts ist, das Sein ist, ein Begriff gewonnen sein, bei dem mehr
unterschieden werden kann als das leere Sein und das leere Nichts.
So wie diese Verbindung von Sein und Nichts gedacht ist, ist darin
auch gedacht, dass sie mehr sein soll als Sein und Nichts. Das
Sein als der Anfang der Entwicklung enthält sowohl das Nichts als
enthält es nicht. Wird nur das Sein als das Nichts enthaltend
angenommen, so gäbe es kein leeres Sein, das sich zu Nichts ent-
wickelte. Andererseits aber muss es doch eben dieses leere Sein
sein, das das Nichts enthält, und das leere Sein fällt fort, findet
sich nicht. Darin, dass das Sein als das Nichts bezeichnet wird,
ist ein leeres Sein zugleich bejaht und verneint. Mit dem Fort-
gange wird demnach das vorhergehende Stadium »aufgehoben»,
zugleich damit dass es »aufbewahrt» wird. Es ist in dem Folgen-
den sowohl bejaht als verneint. In »Sein, das Nichts ist, das Sein
ist» ist somit einerseits »Sein» das reine Sein, womit begonnen
wurde, denn eben dieses ist es, das sich zu Nichts entwickeln soll,
es ist aber andererseits nicht das reine Sein, womit begonnen würde,
denn wäre das Nichts in diesem enthalten, so gäbe es kein leeres
Sein, das sich zu Nichts entwickelte. Auf dieselbe Weise verhält
es sich mit dem Nichts. In »Sein, das Nichts ist, das Sein ist»
bedeutet das Nichts einerseits das reine Nichts, denn eben dieses
ist es, das Sein ist, andererseits aber bedeutet es nicht das reine
Nichts, denn damit fiele der Fortgang fort, und damit die Herlei-
tung. In »Sein, das Nichts ist, das Sein ist» sind sowohl Sein und
Nichts das reine Sein und das reine Nichts, als auch sind sie es
nicht. Zwar liegt nun in dem Begriffe kein anderer Unterschied
als der zwischen Sein, das Nichts ist, und Sein, das nicht Nichts
ist. Hierin ist doch aber auch gedacht, dass »Sein» in Sein, das
Nichts ist, und in Sein, das nicht Nichts ist, nicht dieselbe Sache
ist. Wäre es dieselbe Sache, so könnte ja nichts davon sowohl
bejaht als verneint werden. Also muss man in »Sein, das Nichts
ist, das Sein ist» neue Begriffe erlangt haben. Als Momente dieses
Begriffs sind Sein und Nichts zugleich aufgehoben und bewahrt,
und hierin liegt, dass sie nun andere sind, und dass, wenn auch
der Unterschied nur dahin angegeben wird, dass sie nun in Ein-
heit mit ihrem Gegensatze sind, er doch ein anderer sein muss, so
dass andere Begriffe als sowohl Sein wie Nichts gewonnen sind.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>