Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
302 A. Phal^n, /
In »Sein, das Nichts ist, das Sein ist» sind demnach zwar Sein
und Nichts enthalten, es sind aber auch andere Begriffe darin ent-
halten. Diese Einheit ist Einheit von Sein und Nichts, aber auch
von anderen Begriffen. In dem Begriffe des Seins, das Nichts ist,
das Sein ist, ist gedacht, dass darin neue Begriffe über Sein und
Nichts hinaus gedacht sind, wenn sie auch zugleich es nicht sein
sollen. Welches diese neuen Begriffe sind, ist nicht angegeben,
und die Wahl muss willkürlich sein zuglich damit, dass sie nicht
willkürlich sein darf. Sind in »Sein, das Nichts ist, das Sein ist»
neue Begriffe gewonnen, so ist natürlich auch dieser Begriff selbst
ein neuer Begriff, der zugleich dasselbe wie seine Momente ist und
nicht ist. Als Identität von Verschiedenen enthält dieser Begriff
aufs neue einen Begriff, der nicht in ihm enthalten ist, und dieser
letztere enthält ebenso selbst den ersteren. Die Herleitung kann
dann auf dieselbe Weise fortgehn, bis die Wirklichkeit in ihrer
Gesamtheit erklärt ist. Die Forderung nach einer solchen konst-
ruktiven Methode liegt somit in dem Erkenntnisproblem selbst.^
II. Die entgegengesetzten Gedanken von der Stellung
des Problems im System.
Wir wollen nun indessen etwas näher untersuchen, wie Hegels
eigentümlicher Gedankengang und besonders die ständigen Doppel-
gedanken, die wir bei ihm gefunden haben, sich aus dem Problem
^ ViTALis NoRSTRÖM sieht in dieser konstruktiven Methode einen Abfall
von Kants Grundgedanken, wenngleich konstruktive Momente auch bei Kant
nachgewiesen werden können. In der nachkantischen Philosophie soll das
transzendentale, rein formale Bewusstsein bei Kant, das nur die abstrakte Ein-
heit der Erfahrung ist, hypostasiert und als ein produzierender Weltgrund auf-
gefasst sein. Diese Auffassung, dass in der nachkantischen Philosophie der all-
gemeine Begriff des Bewusstseins eine alle Wirklichkeit hervorbringende Kraft
ist, und dass damit der allgemeine Begriff des Bewusstseins als ein bestimmtes,
individuelles Bewusstsein gefasst, demnach unberechtigterweise hypostasiert
worden ist, ist auch hier befolgt worden. Wir haben aber gemeint, dass diese
Entwicklung des Kantianismus als eine Konsequenz aus Kants eigenem Grund-
problem sich ergeben hat. Fasst man wie Norström dieses transzendentale
Bewusstsein als Subjekt-Objekt oder auch nur teilweise Subjekt-Objekt, so schien
es uns, als wenn der Fichte-Hegelsche Gedankengang eine Konsequenz davon
wäre. Dasselbe lässt sich sagen, wenn das transzendentale Bewusstsein die
Form aller Wirklichkeit sein soll. (Vitalis Norström, Hvad innebär en modern
Standpunkt i filosofien?, I, Göteborg, 1898).
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>