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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 303
heraus, das er lösen will, verstehen lassen. Das Sein enthielt in
sich das Nichts, und dies bedeutet, dass das Wahre das Falsche
und das Falsche das Wahre ist. Dies ist dasselbe, wie dass das
Subjektive objektiv und das Objektive subjektiv ist. Umgekehrt
bedeutet dies, dass das Wahre falsch und das Falsche wahr ist.
Ist die Erkenntnis Subjekt-Objekt, so hat das Subjekt nur als eins
mit dem Objekt Erkenntnis davon. Als davon verschieden hat es
nicht Erkenntnis. Da es als Subjekt doch von dem Objekt ver-
schieden ist, hat es nicht Erkenntnis davon. Als Subjekt ist es
jedoch auffassend. Es hat demnach eine Auffassung, die nicht Er-
kenntnis ist, d. h. eine falsche Auffassung. Nun ist in der Erkennt-
nis das Subjekt sowohl eins mit dem Objekt als auch davon ver-
schieden. Jede Erkenntnis ist also zugleich wahre und falsche Auf-
fassung. Wenn A B ist, so ist auch A nicht B, und wenn A nicht
B ist, so ist auch A B.
Wir betrachten dabei zunächst die verschiedenen Auffassungen
von dem Charakter des Problems als erkenntnistheoretisch und
nicht erkenntnistheoretisch, seiner Stellung im System und im Zu-
sammenhang damit die Auffassungen von dem Charakter und der
Bedeutung der propädeutischen Entwicklung, ob überhaupt gesagt
werden kann, dass ein Problem in der Wissenschaft vorliegt und
gelöst wird oder nicht, wie diese Auffassungen bei Hegel einander
gegenüberstehen und sich kreuzen. Hegels Problem sollte sowohl
erkenntnistheoretisch als nicht erkenntnistheoretisch sein, so jedoch,
dass sein eigener, direkt ausgesprochener Standpunkt eigentUch der
war, dass sein Problem nicht das erkenntnistheoretische war. Nun
liegt es indessen in dem eigenen Charakter des Erkenntnispro-
blems, dass es sich als erkenntnistheoretisch aufhebt. In demsel-
ben wurde gefragt, wie die Vorstellungen sich auf ein von ihnen
unabhängiges Objekt beziehen können, und dies war dasselbe wie
eine Frage danach, wie das Subjekt etwas Anderes als sich selbst
auffassen kann. Nun ist jedoch stets das Aufgefasste anders als
das Auffassende, sonst fänden sich nicht zwei Begriffe, Auffassen-
des und Aufgefasstes, der Unterschied in der Bedeutung zwischen
diesen Ausdrücken verschwände, damit aber auch die Selbstauf-
fassung des Subjekts. Der Unterschied zwischen diesen Ausdrücken
kann nicht beibehalten und angenommen werden, dass Subjekt
und Objekt in einer bestimmten Auffassung verschieden sind, näm-
lich in der Auffassung eines äusseren Gegenstandes, in einer an-
deren dagegen eins, nämlich in der Selbstauffassung. Das nimmt
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