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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 359
so durchgeführt werden kann, dass die Differenz damit nicht ver-
schwindet, sondern dass das Resultat die indifferente Differenz
oder die differente Indifferenz, die konkrete Form, das individuell
Allgemeine ist.
Indessen ist es ja klar, dass ein kurzer Vergleich wie dieser
stets schematisch bleiben muss. Man muss einen leitenden Ge-
dankengang herausgreifen und an den übrigen vorbeigehen. Be-
sonders in einem Falle wie diesem, wo bei allen verglichenen Phi-
losophen entgegengesetzte Gedankengänge einander kreuzen, kann
es schwer sein, zu entscheiden, welcher Gedanke als der leitende
anzusehen ist. So lassen sich ja alle die verschiedenen Gedanken-
gänge bei einem jeden der hier verglichenen Philosophen nach-
weisen, wir dürften aber wohl nicht wesentlich von der gewöhn-
lichen Auffassung von Fichte und Schelling abweichen, wenn wir
meinen, dass die gegebene kurze Darstellung das für einen jeden
besonders Charakteristische hervorhebt. Was den für Fichte kenn-
zeichnenden Gedanken, dass die Verbindung der Entgegengesetzten
und damit die Lösung des Widerspruchs Willensziel ist, betrifft,
so wird er später eingehender behandelt und Hegels Stellung hierzu
erörtert werden. Hier lag es zunächst daran, die Seite der Sache
hervorzuheben, dass Fichtes wie auch Schellings Prinzip, die Sub-
jekt-Objektivität, die bei Fichte absolutes Subjekt, bei Schelling
reine Indifferenz war, von ihnen also rein formal aufgefasst wurde,
während Hegel sie als konkrete Totalität auffassen will. Bei Kant
war der Subjektsbegriff nicht rein formal, enthielt die Kategorien.
Andererseits wurde jedoch nicht gefordert, dass die Erkenntnis
ihrem ganzen Inhalte nach aus dem Subjekt sollte hergeleitet wer-
den können und demnach darin hegen sollte. Bei Fichte wurde
das Ich von den Kategorien abgesondert, und die Forderung wurde
geltend gemacht, sie nebst dem ganzen Inhalt der Erkenntnis aus
dem Ich herzuleiten. Im Gegensatz zu Kant wurde hier volle Kon-
kretion des Ichs gefordert, da aber die Deduktion nur gefordert blieb,
wurde das Ich andauernd als die leere Form gedacht, während es
bei Kant doch die Kategorien zum Inhalt gehabt hatte. Schelling
will die Deduktion durchführen, da diese aber durch ein Vertilgen
aller Bestimmtheit geschehen soll, so wird das Prinzip doch an-
dauernd als leere Form gedacht. Hegel schliesslich will nun die
Deduktion durchführen, aber so, dass die Differenz und die Be-
stimmtheit damit nicht vertilgt, sondern in dem Prinzip, dem Sub-
jekt, bewahrt werden. Damit will er also von der formalistischen
Auffassung des Subjekts loskommen.
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