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360 A. Phalen,
VI. Das wechselseitige Verhältnis von Grund und Folge.
Aus dem Charakter der Entwicklung, einen Kreis zu bilden,
doch aber einen Anfang und ein Ende zu haben, folgt auch, dass
das Grund-Folgeverhältnis doppelt wird. Die Entwicklung war ein
fortschreitender Beweis. In einem solchen muss das Vorausgehende
Grund des Nachfolgenden sein. Dass ein Begriff durch die Ent-
wicklung zu demselben bewiesen ist, sagt Hegel oft. »Vom Be-
griff ist nun zunächst gezeigt worden, dass er sich zur Objektivität
bestimmt. Es erhellt von selbst, dass dieser letztere Übergang
seiner Bestimmung nach dasselbe ist, was sonst in der Metaphysik
als der Schluss vom Begriffe, nämhch vom Begriffe Gottes auf sein
Dasein oder als der sogenannte ontologische Beweis vom Dasein
Gottes vorkam.»* Nun kann eingewendet werden, dass Hegel un-
ter Beweis überhaupt nicht das gewöhnliche Schliessen versteht,
worin man von etwas als Grund zu etwas Anderem als Folge
übergeht. Der Fehler des gewöhnlichen Schliessens besteht darin,
dass es von Prämissen ausgeht, die als unmittelbar gefasst sind.
Ein einzelner Begriff wird durch ein Besonderes mit einem Allge-
meinen vereinigt. In diesem Schluss E-A-B sind aber die Prämis-
sen E-B und B-A unmittelbar. Daher ergiebt sich die Forderung,
auch diese zu beweisen. »Die Forderung an die Prämissen lautet
daher gewöhnlich, sie sollen bewiesen, d. h. sie sollen gleichfalls
als Schlussätze dargestellt werden. Die zwei Prämissen geben so-
mit zwei weitere Schlüsse. Aber diese zwei neuen Schlüsse geben
wieder zusammen vier Prämissen, welche vier neue Schlüsse er-
fordern — und so fort in einer geometrischen Progression
ins Unendliche. — — —. Es ist in der Sphäre des Seins gezeigt
worden, dass wo die schlechte Unendlichkeit, die in den Progress
hinausläuft, sich hervortut, der Widerspruch eines qualitativen
Seins, und eines darüber hinausgehenden, unmächtigen Sollens
vorhanden ist; — — —. Das ins Unendliche fortgehende Bewei-
sen der Prämissen löst jenen Widerspruch nicht, sondern erneuert
ihn nur immer, und ist die Wiederholung eines und desselben ur-
sprünglichen Mangels. — Die Wahrheit des unendlichen Progresses
ist vielmehr, dass er selbst und die durch ihn schon als mangel-
haft bestimmte Form aufgehoben werde. — Diese Form ist die der
1 Log. II, s. lfJ7.
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