- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
382

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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382 A. Phalen,
keit der Verbindung zwischen Allgemeinem und Einzelnem, ist gar
nicht gewonnen. Damit überhaupt ein Sinn in dieser Überlegung
liegen soll, ist es klar, dass das synthetisch Allgemeine als Zweck-
ursache gedacht ^ein muss, aber als eine Zweckursache, die nicht
die Vorstellung von dem Ganzen, sondern dieses Ganze selbst ist
Nun war jedoch nach Kant ein zweckbestimmtes Geschehen für
uns notwendig ein solches, in welchem die Vorstellung des Zweckes
kausiert. Also muss hier tatsächlich ein Bewusstsein, das eins
mit seinem Zwecke ist, gedacht sein. Dass die Vorstellung von
dem Ganzen kausiert, bedeutet dann hier dasselbe, wie dass das
Ganze selbst kausiert. Der Zweck ist sowohl das Allgemeine, das
eins mit dem konkret Ganzen ist, oder das konkret Ganze, das
zur Ursache sich als das Allgemeine, die Verbindung der Teile,
die zur Ursache das Ganze selbst hat, als auch das Ganze, das
zur Ursache die Vorstellung von dem Ganzen hat. — Beiläufig
sei hier bemerkt, dass in diesen Vorstellungen bei Kant offenbar
die Forderung einer Entwicklung der Wissenschaft wie bei Hegel
liegt. Damit wir überhaupt notwendige Erkenntnis von den be-
sonderen Gesetzen besitzen können, müssen wir nicht nur einen
abstrakten Begriff von der Natur besitzen, sondern einen konkre-
ten, einen Begriff, durch den auch das Einzelne gegeben wäre.
Nun war der Begriff der Natur, der Erfahrung, die Verbindung
der Kategorien in der Einheit der Apperzeption, also das Erkennt-
nissubjekt selbst. Nur das, was hieraus sich deduzieren lässt, ist
notwendig eingesehen. Eine notwendige Einsicht ist also notwen-
dig eine Erkenntnis von dem Subjekt, und aus diesem muss alles
mit Notwendigkeit hergeleitet werden, sofern Erkenntnis davon
möglich sein soll. Nun aberkennt Kant freilich dem Menschen
dieses Vermögen, dies ist aber auf seinem Standpunkte wider-
sprechend. Wird überhaupt Subjekt-Objektivität angenommen, so
geht das Bewusstsein als solches in dem Objekt auf, und damit
wird jedes Bewusstsein ein schaffendes Bewusstsein.
Indessen ist der Zweckbegriff, den wir bei Kant fanden — das
Allgemeine, das an sich selbst konkret und als solches Grund zu
der Verbindung mit dem Einzelnen oder zu dem konkreten Gan-
zen, sich selbst ist, der auch und als eins hiermit die Vorstellung
von dem Ganzen als Grund zu diesem selbst ist — eben der Hegels.
»Der Zweck dagegen ist das konkrete Allgemeine, das in ihm selbst
das Moment der Besonderheit und Äusserlichkeit hat, daher tätig

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