- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
386

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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386 iL Pbalen,
ist das, was von dem Subjekt gewollt und hervorgebracht wird.
Das Wirkliche ist das, was Ziel des Willens ist, und das, was
Ziel des Willens ist, ist das Wirkliche.
Hierdurch wird Hegels Verhältnis zu einem wesentlichen Ge-
dankengang Fichtes verständlich. Die Voraussetzungen des Er-
kenntnisproblems treiben Fichte dahin, in einem Gedankengange
Subjekt und Objekt vereinigt in der Weise zu denken, dass die
Einheit Ziel für das Streben ist, sein soll. Die Einheit des Objekts
mit dem Subjekt ist in dem Ziel des sittlichen Strebens gegeben.
Das Nicht-Ich und damit das Objekt sollten nach Fichte dadurch
erklärt werden, dass man ein x aufsuchte, vermittelst dessen die
aus den ersten Grundsätzen hervorgehenden entgegengesetzten Kon-
sequenzen vereinigt werden könnten, so dass nicht die Identität
des Bewusstseins aufgehoben würde ^ Dieses x ist der Begriff der
Teilbarkeit^. Hierdurch werden nun das Ich und das Nicht-Ich
verbunden. Diese Ursynthese enthält aber neue Gegensätze und
Synthesen und zwar alle möglichen^. Die Aufgabe ist nun die,
neue Gegensätze in dieser aufzusuchen und sie durch neue Rela-
tionsgründe, die in dem ersten enthalten sind, zu verbinden. Hier-
mit soll fortgefahren werden, solange es möglich ist, bis man auf
Entgegengesetzte stösst, die sich nicht weiter vollkommen verbin-
den lassen, und dadurch in den praktischen Teil hinübergelangt.
Eine endgiltige Einheit kann nicht nachgewiesen werden. »Das
Entgegengesetzte muss verbunden werden, so lange noch etwas
Entgegengesetztes ist, bis die absolute Einheit hervorgebracht sei,
welche freilich, wie sich zu seiner Zeit zeigen wird, nur durch
eine geendete Annäherung zum Unendlichen hervorgebracht wer-
den könnte, welche an sich unmöglich ist.»* Die ausgeführte Ver-
bindung wäre ein ausgeführtes thetisches Urteil, was ein Wider-
spruch ist. »Dennoch sollen laut der logischen Form des Urteils,
welche positiv ist, beide Begriffe vereinigt werden, sie sind aber
in gar keinem Begriffe zu vereinigen, sondern bloss in die Idee
eines Ich — welche Idee aber selbst nicht denkbar ist, in-
dem sie für uns einen Widerspruch enthält.»^ Die Annahme ei-
nes Nicht-Ich schliesst also einen Widerspruch in sich, der nie ge-
1 Fichte, Sämtliche Werke, I. S. 107.
2 S. 109.
3 S. 114.

*


S. 115.
^
S. 117.

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