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390 i
A. Phalen,
ja Gegenstand vieler verschiedener Deutungen gewesen. Gev^öhnlich
wird er so gedeutet, dass damit die Zweckbestimmtheit, Güte, der
Wirklichkeit ausgesagt wäre. Ansätze zu einer anderen Deutung
finden sich jedoch auch. So sagt z. B. Gro€e^- »Wer sich auf die
dargestellte Lehre (dass »was wirklich ist, das ist vernünftig» etc.)
stützend, die das Rationale und das Reale einander gleichstellt, von
Optimismus in der Hegeischen Autfassung der Wirklichkeit und des
Lebens spricht, hat ihn vollkommen falsch verstanden; Hegel beseitigt
weder das Schlechte, noch das Hässliche, noch das Falsche, noch
das Eitle: nichts würde seiner dramatischen und gewissermassen tra-
gischen Auffassung von der Wirklichkeit mehr entgegen sein. Wohl
aber will er die Funktion des Schlechten und des Irrtums begrei-
fen; und das Verstehen dieser Funktion heisst also keineswegs,
das Schlechte und den Irrtum als solche verneinen, sondern im
Gegenteil, sie als solche bestätigen.» Hier scheint es, als wenn
gemeint wäre, dass die Wirklichkeit für Hegel rational nur in
dem Sinne wäre, dass sie sich begreifen iiesse. Zwar steht dies
nun in Streit mit anderen Äusserungen bei Groce und mit seiner
Grundanschauung, wir führen es aber doch als eine Tendenz an,
die fragliche Behauptung bei Hegel dahin zu deuten, dass die
Wirklichkeit begreiflich sei, ohne deshalb gut zu sein. Man könnte
einwenden, dass nach Groce nur die Funktion des Bösen und nicht
das Böse selbst sich begreifen lassen soll, dies impliziert aber not-
wendigerweise die Begreiflichkeit des Bösen. Was nun auch Groces
Ansicht ist, so könnte man sich doch die Deutung des oben an-
geführten Ausdrucks denken, dass die Wirklichkeit zwar vollkom-
men begreiflich, aber doch nicht zweckmässig, gut ist. Man könnte
nicht sagen, dass sie solchenfalls doch zweckmässig im V^erhältnis
zum Verstände sei, indem sie sich daraus begreifen Iiesse. Solchen-
falls wird der Verstand als eine Tätigkeit gedacht, ihr Ziel ist
dann aber nicht die Wirklichkeit, sondern Erkenntnis der Wirk-
lichkeit, und zweckmässig für den Verstand wären dann nur die
Verhältnisse, in welchen die kausalen Bedingungen für die Erlan-
gung der Erkenntnis vorhanden wären. Indessen wird, wie er-
wähnt, der fragliche Ausspruch gewöhnlich so gedeutet, dass er
besagen soll, dass die Wirklichkeit zweckbestimmt, gut ist. In
diesem Sinne fasst Haym ihn auf, wenn er darin einen Ausdruck
’ Lebendiges und Totes in Hegels Philosophie, Übersetzung von K. Büch-
ler, S. 49.
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