- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
404

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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404 A. Phalen,
den ist nicht der Unterschied, dass jene sich zu Knechten machten,
dieser frei wäre; sondern dass jener den Herren ausser sich, dieser
aber den Herren in sich trägt, zugleich aber sein eigener Knecht
ist; für das Besondere, Triebe, Neigungen, pathologische Liebe,
Sinnlichkeit, oder wie man es nennt, ist das Allgemeine notwendig
und ewig ein Fremdes, ein Objektives; es bleibt eine unzerstörbare
Positivität übrig, die vollends dadurch empörend wird, dass der
Inhalt, den das allgemeine Pflichtgebot erhält, eine bestimmte
Pflicht, den Widerspruch eingeschränkt und allgemein zugleich zu
sein enthält, und um der Form der Allgemeinheit willen für ihre
Einseitigkeit die härtesten Prätensionen macht. Wehe den mensch-
lichen Beziehungen, die nicht gerade im Begriff der Pflicht sich
finden, der, sowie er nicht bloss der leere Gedanke der Allgemein-
heit ist, sondern in einer Handlung sich darstellen soll, alle ande-
ren Beziehungen ausschliesst oder beherrscht.»^ Die Zersplitterung,
die das Pflichtgebot voraussetzt und impliziert, ist im Leben und
in der Liebe aufgehoben. Wird das Lebendige gedacht und aus-
gesprochen, so erhält es zwar die Form von Begriff, Allgemeinem
und damit von Gesetz, dies gehört dann aber nicht zu dem Le-
bendigen selbst. Im Leben und in der Liebe ist das Gesetz mit
der Neigung verbunden, stimmt damit überein. Diese Überein-
stimmung ist nicht ein Sollen, sondern ein Sein. Das ’bloss Mög-
liche ist das Objekt, als ein Gedachtes, Sein die Synthese von Sub-
jekt und Objekt. Der Ausdruck Übereinstimmung zwischen der
Neigung und dem Gesetz ist aber ungenau, denn sie sind nicht
länger verschieden. »Die Übereinstimmung der Neigung mit dem
Gesetze ist von der Art, dass Gesetz und Neigung nicht mehr ver-
schieden sind.»^ Diese Übereinstimmung ist das Leben und als
Verhältnis von Verschiedenen Liebe. Der Unterschied ist also in
der Liebe aufgehoben, bleibt aber doch bestehn. Ebenso müssen
in der Liebe alle Tugenden vereinigt sein und dürfen nicht mehr
als einzelne bestehn, da sie sonst einander aufheben.^ » , alle
Einseitigkeiten, alle Ausschliessungen, alle Schranken der Tugenden
sind durch sie aufgehoben, — ; in ihr sind alle Trennungen,
alle beschränkten Verhältnisse verschwunden, .»* Die Liebe
ist demnach uneingeschränkt, unendlich, Göttlichkeit. » ;

S. 265, 266.
2
S. 268.
«
S. 293 f.

*


S. 295.

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Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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